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Gasthäuser |
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Update Mai 2021 |
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Im Jahre 1616 besaß das kleine Ackerbürgerstädtchen rund um den heutigen Martin-Luther-Platz gerade mal drei Gasthäuser. Durch die Gründung der Neustadt Christian-Erlang im Jahre 1686 stieg die Zahl der Gaststätten jedoch innerhalb der folgenden Jahre stetig. 1708 lassen sich in Altstadt und Neustadt zusammen bereits 36 Wirtschaftsrechte nachweisen, Mitte des 18. Jahrhunderts waren es mit 87 schon fast zweieinhalbmal so viele. Bis zum Übergang Erlangens an Bayern im Jahre 1810 stieg die Zahl noch weiter auf 96.
Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts hatte Markgraf Christian Ernst für die Errichtung neuer Gebäude in Erlangen zahlreiche Wirtschafts-Konzessionen erlassen. Damit wollte er den Neubürgern aus Frankreich, der Pfalz und anderen deutschen Gebieten den privaten Hausbau in der Trabantenstadt schmackhaft machen. Auch Friedrich, einer seiner Nachfolger, erließ nach der Gründung der Universität im Jahre 1743 weitere Wirtschafts-Rechte, um die Errichtung neuer oder den Ausbau bereits bestehender Gebäude zu fördern. Die meisten Erlanger Wirtshäuser waren daher nichts weiter als normale Bürgerhäuser, deren Eigentümer die Konzession zum Ausschank von Bier, Wein oder warmen Speisen bzw. zur Beherbergung von Reisenden besaßen. Wollte ein Wirt ein solch erworbenes Recht ausüben, richtete er zumeist im größten Raum des Erdgeschosses die Wirtsstube und von Fall zu Fall in oberen Zimmern Schlafkammern ein.
Manche Gastwirtschaften entwickelten sich rasch zu typischen Handwerkerkneipen und Zunftherbergen. Hier konnten fahrende Gesellen, wenn sie in die Stadt kamen, billig essen und übernachten und sich außerdem über das Angebot an Arbeit in der Stadt informieren.
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In anderen Häusern kehrten vor allem Studenten ein. Einige Wirte boten sogenannte Mittags- und Abendtische an, an denen speziell die Studierenden günstig essen und trinken konnten. Auch die Landsmannschaften und die studentischen Orden trafen sich Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts vorzugsweise in ganz bestimmten Gastwirtschaften, ihren sogenannten Kommershäusern.
Was habe ich mir den Kopf zerbrochen! Wie soll ich die Auffindbarkeit eines Gasthauses auf dieser Seite gewährleisten? Soll ich es machen wie Stadt? Sie hat vor 27 historischen Gaststätten auf den Gehsteigen Informationstafeln aus Bronze eingelassen, sie nummeriert, und sie zu einem Stadtspaziergang angeordnet. Dazu gibt es einen Flyer mit Karte. Wenn sie dem Plan der Stadt folgen, werden sie sehr schnell feststellen, dass dieser Spaziergang wohl eher eine ausgedehnte Wanderung ist. Sie werden ziemlichen Durst haben.
Man könnte sie natürlich zu Stadtwanderungen anordnen. Eine Karte dazu wäre mit Zahlen überfüllt. Auch eine Ordnung nach Straßen wäre denkbar. Sie müssten aber wissen in welcher Straße sie suchen müssten. Alles unpraktisch. So habe ich mich letztlich für eine alphabetische Ordung entschieden.
Nach den Erlanger Gasthäusern, folgt das eine oder andere Gasthaus der eingemeindeten und nicht eingemeindeten Vororte Atzelsberg, Bruck, Büchenbach, Bubenreuth, Buckenhof, Dechsendorf, Frauenaursch, Kosbach, Kriegenbrunn, Marloffstein, Rathsberg, Sieglitzhof, Tennenlohe, Uttenreuth.
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Altstädter Schießhaus |
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Diese Gemälde zeigt das Altstädter Schießhaus und den Henninger Keller zur Bergkirchweih 1852.
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Im Jahr 1755 wurde der Pfingst-Jahrmarkt vom Altstädter Rathausplatz (heute Martin-Luther-Platz) an den Burgberg verlegt. Er fand jetzt außerhalb der Stadtmauern zusammen mit dem Vogelschießen an den Kellern in der Umgebung des Altstädter Schießhauses statt. Bis 1869 dauerte die Bergkirchweih nur drei Tage, jeweils von Dienstag nach Pfingsten bis Donnerstag. 1870 wurde die Bergkirchweih auf acht Tage verlängert. Bis heute ist der Pfingstdienstag der "Erlanger Bergtag" geblieben. Ab 12 Uhr mittags sind viele Betriebe und Läden Erlangens geschlossen. |
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Die Adresse lautet seit 2002:
Osteria „La vita è bella“
An den Kellern 30
Inhaber: Daniela Marini-Pisano
Wie kommen sie dorthin? Sie sind auf der Karte oben am Standort (1) in der Hauptstraße. Gehen sie weiter die abschüssige Hauptstraße hinunter, die gleich Bayreuther Straße heißen wird. Nach der Essenbacher Brücke über die Schwabach geht es gegenüber die Bergstraße hoch. |
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Neben dem Altstädter Schießhaus gab es in Erlangen noch das Neustädter Schießhaus und gibt es noch das Waldschießhaus (siehe jeweils dort). Um das zu verstehen muss ich ihnen ein wenig über die Erlanger Schützengesellschaften erzählen. Ich verspreche, mich so kurz wie möglich zu fassen.
Die Geschichte der Erlanger Schützen ist ein Spiegelbild der Stadtgeschichte. Die Stadt Erlangen geht in ihrem Kern auf zwei selbständige Städte zurück, zum einen auf die bereits im Jahre 1398 mit Stadtrechten ausgestattete Altstadt Erlangen, zum anderen auf die durch die Hugenotten 1686 gegründete Neustadt Christian Erlang. In beiden Städten entwickelten sich selbständige Schützengesellschaften.
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Die Altstädter Schützenkompanie 1456 - 1813
Der älteste Hinweis auf eine Schützengesellschaft in Erlangen datiert vom Jahre 1456, er befindet sich in den Herzogenauracher Baurechnungen, in denen ein Schießen in Erlangen erwähnt wird. Die älteste erhaltene Erlanger Schützenordnung datiert vom 10.6.1658. Der Bau des Schießhauses am Burgberg fällt in das Jahr 1726. Mit einer kurzen Unterbrechung 1813 - 1815 blieb dieses Schießhaus den Erlanger Schützen bis zum Jahre 1909 als Schießstätte erhalten. Um 1970 mussten die Gebäude einem Gaststättenneubau weichen.
Die Französische Schützenkompanie zu Christian Erlang 1693 - 1802
Bereits im Jahr der Gründung erfolgte am 13.4.1693 das erste Vogelschießen. 1697 wurde mit dem Bau eines Schießhauses an der Südlichen Stadtmauer begonnen. 1712 wird bestimmt, dass der Schützenkönig auf die Dauer eines Jahres von allen bürgerlichen Abgaben befreit ist; er erhält zusätzlich aus der Stadtkasse 4 Gulden jährlich. 1786 wird das Schießhaus verkauft. Im folgenden benutzten die französischen Schützen das Schießhaus der Deutschen Schützenkompanie der Neustadt an der Nürnberger Straße. Da das hugenottische Element schon weitgehend in der deutschen Bevölkerung aufgegangen war, erfolgte zwischen 1803 und 1806 die Vereinigung der beiden Schützenkompanien.
Die Deutsche Schützenkompanie zu Christian Erlang 1699 - 1813
Offensichtlich lebten in der durch Hugenotten gegründeten Neustadt von Anfang an eine nicht unerhebliche Zahl deutscher Bürger, da bereits am 6.12.1699 in der Neustadt eine eigene deutsche Schützenkompanie gegründet wurde. Das Schießhaus auf dem 1710 zugewiesenen Schießplatz beim Frieseleinsgarten brannte 1727 ab, wobei möglicher Weise Brandstiftung eine Rolle spielte. 1729 wurde mit dem Bau eines neuen Schießhauses an der Nürnberger Straße begonnen. Mit dem Bau dieses Schießhauses hat sich die Schützen-kompanie offensichtlich übernommen, da es im Jahre 1739 zur Versteigerung kam. Ab 1746 hat die Schützengesellschaft dieses Schießhaus zwar wieder genutzt, die finanziellen Lasten hat jedoch die Stadt übernommen. Seit 1798 waren die Altstadt mit der Neustadt unter einem Magistrat vereinigt. Aus Kostengründen sollte deshalb eines der beiden Schießhäuser verkauft und die Schützenkompanien vereinigt werden. Durch königliche Verfügung wurde das Altstädter Schießhaus geschlossen und 1813 verkauft. Die Vereinigung der beiden Schützengesellschaften war nur von ganz kurzer Dauer. |
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Die Altstädter Schützengesellschaft 1815 - 1864
Bereits 1815 wurde die Altstädter Schützengesellschaft erneut gegründet. Die betreffenden Bürger kauften im gleichen Jahr das Altstädter Schießhaus, wobei sie sich verpflichteten lediglich das Vogelschießen dort abzuhalten. Da die Altstädter Schützen eng mit der neu gegründeten Landwehr verbunden waren, erhielten sie durch königliches Reskript vom 21.10.1815 die Erlaubnis zur Durchführung eines Scheibenschießens. Dem Vogelzug von 1815 folgte ein lange Pause. Erst 1845 wurde dieser wieder durch Verordnung des Königs genehmigt, nachdem noch zuvor der Magistrat ein entsprechendes Gesuch abgelehnt hatte. Nachdem die beiden Städte mehr als 50 Jahre vereinigt waren, war 1864 die Zeit reif für eine Vereinigung der beiden Schützengesellschaften, die jedoch erst 1867 amtlich bestätigt wurde.
Die Neustädter Schützengesellschaft 1815 - 1864
Die Neustädter Schützengesellschaft ist als die unmittelbare Nachfolgerin der vereinigten Altstädter und Neustädter Schützengesellschaft anzusehen. Die Querelen zwischen Altstädtern und Neustädtern sind Beleg dafür, daß die Bürger, obwohl ihnen "von Oben" ein einheitlicher Magistrat verordnet war, sich nicht als Bürger "einer" Stadt fühlten. Die neu gegründete Landwehr, die für die Gemeinden eine zusätzliche finanzielle Belastung darstellte und die Uneinigkeit zwischen den Schützengesellschaften nützte der Magistrat in der Weise aus, daß er die zustehenden Schützengelder ab 1815 zurückbehielt. Erst ab 1847 erfolgten auf Weisung der Regierung wieder die entsprechenden Zahlungen. Wie bereits oben angeführt, war dann 1864 die Zeit reif für eine endgültige Vereinigung der beiden Schützengesellschaften.
Die Erlanger Hauptschützengesellschaft seit 1864
Die allgemeine Bayerische Schützenordnung vom 28.8.1868 wurde am 26.9.1873 durch Beschluß der Generalversammlung angenommen. 1897 beginnen die Verhandlungen mit der Altstädter Kommune wegen Abtretung eines neuen Schießplatzes, da die Benutzung der Schießstätte am Burgberg immer problematischer wird. Am 11.10.1909 findet dann ein Abschiedsschießen statt. Am 6.8.1910 ist Richtfest im neuen Waldschießhaus.
Ab 1934 schlagen sich die politischen Entwicklungen auch im Schützenwesen nieder. Die allgemeine Militarisierung der Gesellschaft führt dazu, daß alle möglichen Organisationen die Schießstände benutzen. Am Ende ist die Schützengesellschaft nicht mehr Herr im eigenen Hause. 1942 wird die gesamte Anlage für militärische Zwecke vom Standortkommandanten beschlagnahmt.
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Altstädter Schießhaus auf einer Ansichtskarte von 1898 |
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Cafe' Andler |
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Album-Nr. er211 Cafe' Andler - Hauptstr. 46 |
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Erkennen Sie das Gebäude? Bis 1996 befanden sich dort die Glocken-Lichtspiele. Die Glocken-Lichtstpiele gingen aus dem am 4. Dezember 1909 eingeweihten Union-Theater in der Hauptstraße 45 hervor, das am 13. Februar 1913 geschlossen und am 24. Februar 1913 als Royal-Lichtspiele im umgebauten Tanzsaal des Cafe Andler (und neuer Adresse) wieder eröffnete. 1914/15 erfolgte die Umbenennung in Glocken-Lichtspiele.
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Im Adressbuch von Erlangen 1913 findet man in der Hauptstr. 46 kein Cafe' Andler mehr, dafür aber ein Gasthaus "Zur Glocke". Daher dürfte der Name Glockenlichtspiele stammen. Am 25. Februar 1998 musste das Kino schließen. Seit dem Jahr 2000 dient der ehemalige Kinosaal dem Theater Erlangen als Probebühne. Außerdem findet man dort die Sushi Bar Gingko. |
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Biegelei |
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Die Biegelei befand sich an der Kreuzung Bismarckstraße / Hindenburgstraße (vormals Sieglitzhoferstraße). Nach rechts geht es in Richtung Lorlebergplatz und links führt heute die Straße hinunter zur Palmsanlage. Die Biegelei war für viele Vereine das Stammlokal, z.B. auch für den Fränkische-Schweiz-Verein. Hier trafen sich Sangesbrüder, Vogelfreunde und die Mitglieder der Pfarrertochter (merkwürdiger Name für eine Vereinigung von Korpsstudenten). Die Biegelei besitzt auch einen braunen Fleck. Hier wurde am 31. Mai 1922 der Erlanger Ortsverein der NSDAP gegründet. Die Biegelei war aber nicht das Stammlokal der Nazis. Das war das "Goldene Herz" am Neustädter Kirchenplatz (Weiße Herzstr. 8). |
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Album-Nr. er135 Gasthof Biegelei um 1920 mit Jägerdenkmal |
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Birkner's Keller |
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Album-Nr. er142 (1905)
Namensgeber war der Gastwirt Emil Birkner, der Ende des 19.Jahrhunderts eine Wirtschaft auf dem Kellerwesen der Brauerei Hertlein betrieb. Erst seit 1983 ist der Keller während der Bergkirchweih wieder bewirtschaftet.
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Da der Keller einst zur Brauerei Hertlein in der Engelstr. 15 (Gasthaus Walfisch, nicht verwechseln mit dem Oldenen Walfisch in der Calvinstraße) gehörte, schenkte der Wirt Emil Birkner vermutlich Hertlein Bier aus. Friedrich Hertlein gab 1890 das Brauwesen auf, betrieb aber das Gasthaus Walfisch weiter. Welches Bier dann auf dem Keller ausgeschenkt wurde ist mir unbekannt. Zur Bergkerwa wird heute Mönchshof Kellerbier kredenzt |
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Bismarck (Fürst Bismarck) |
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Album-Nr. er225 (um 1907) |
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Das Restaurant Fürst Bismarck befand sich an der Ecke Bismarckstraße / Schillerstraße direkt neben der alten Infanteriekaserne. Das Neurenaissance-Gebäude hat die Adresse Bismarckstraße 3. Als man 1875 die Bismarckstraße anlegte, trug sie noch den Namen Kasernstraße.
Die gründerzeitliche Stadterweiterung Bismarckstraße / Lorlebergplatz / Östliche Universitätsstraße war die erste eigenständige Entscheidung der Erlanger Stadtplanung. Sie wurde 1886 konzipiert und 1889 bis 1895 verwirklicht. |
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Zum 80. Geburtstag des Reichskanzlers Otto von Bismarck 1815-1898, wurde die 1875 geschaffene Kasernstraße in Bismarckstraße umbenannt.
Die Jahreszahlen unten beziehen sich auf die Jahrgänge der Erlanger Adressbücher in denen ich nach den Namen der Wirte des Fürst Bismarck gesucht habe:
1913 Georg Aichinger
1927-1938 Josef Wolf
1962-1967 Babette Stumpf
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Braunschweig (Stadt Braunschweig) |
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Album-Nr. er224 |
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Möglicherweise haben sie dort schon einmal gegessen, genauer gesagt: italienisch gegessen. Erkennen sie die Obere Karlstr. 22 ? Das Haus wurde etwa 1760 gebaut und ist dem Erlanger Abrisswahn verwunderlicher Weise entgangen. Es ist kein Gasthaus mehr sondern ein Ristorante und heißt CARPACCIO. |
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Burg (Zur Burg) |
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Album-Nr. er186
Gasthaus zur Burg
Die Ansichtskarte datiert etwa 1930. Der Pächter heißt Franz Popp. Wo die Nördliche Stadtmauerstraße in Pfarrstraße mündet befand sich früher das Martinsbühler Tor in der Stadtmauer. Dem Martinsbühler Tor vorgelagert war eine weitere befestigte Anlage, die sogenannte Veste, Sitz eines böhmischen Amtmannes. Der Name des Gasthauses soll wohl an diese Veste erinnern (siehe auch Menüpunkten 'Straßen' bei Saugraben). In dem Haus befindet sich heute das indische Restaurant Sangam.
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Burgberg Café |
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Album-Nr. er215 |
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Das Burgberg Café existierte anfangs der 70iger noch, hab' ich doch dort als Student sowohl Frankenwein als auch die Aussicht auf die Stadt genossen. |
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Colosseum |
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Album-Nr. er80
Das Vier-Sterne-Hotel Bayerischer Hof, Henkestr. 28, kennt in Erlangen fast jeder, seine Geschichte weniger. Gebaut wurde der Bayerische Hof ab 19. November 1894 durch den Baumeister Casimir Böhner mit Saalbau und Musikpavillon, damals hieß er allerdings Colosseum. Es folgte 1898 der Bau eines Requisitenhauses und die Exportbrauerei Erlwein & Schultheiß wurde Eigentümer.
Zur Geschichte
des Colosseums siehe Wikipedia |
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Hotel Bayerischer Hof, Henkestraße 28 |
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Frühstücksraum |
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Der Theater- und Restaurantbetrieb begann. In den Kriegsjahren diente das Haus der Militärbehörde als Lazarettbetrieb. Nach den Kriegsjahren war der Gewölbekeller aufgrund der Bockbierfeste der sogenannte "Bock-Keller" und man traf sich im großen Garten am Musikpavillon. Der heutige Frühstücksraum des Hotels zeigt noch die Gewölbe-Decke aus Backsteinen. Das Colosseum wurde zwischen 1920 und 1930 auch für politische Versammlungen benutzt. Bei seinem Aufstieg zur Macht sprach Adolf Hitler bei fünf Gelegenheiten zwischen 1923 und 1931 im Colosseum. Hierüber schweigt die Website des Hotels schamhaft. Am 17. Mai 1923 sprach Hitler vor 2000 Zuhörern hier zum ersten Mal, wohl im Bock-Keller. Aus dem selben Anlass hielt er eine zweite Rede im Redoutensaal vor 1000 Zuhörern. |
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Es war das Jahr der Hyperinflation, die in der Weltgeschichte beispiellos war. Am Tag des Waffenstillstandes, am 11. November 1918, bekam man für einen Dollar 7,45 RM. Im November 1923 war das Kursverhältnis 1 : 4 210 000 500 000 (4 Billionen 210 Milliarden 500 Tausend). So rapide wie der Wert der Reichsmark abstürzte, so rasant stieg die Mitgliedschaft in der Nazi-Partei. In diesem Klima erschien Hitler das erste Mal in Erlangen. In seinen beiden Reden im Kolosseum und im Redoutensaal stellte er die Ziele der nationalsozialistischen Bewegung dar. Die insgesamt 3000 Zuhörer entsprachen 10 % der damaligen Stadtbevölkerung. |
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Eisenbahn (Zur Eisenbahn) |
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Album-Nr. er112 (um 1900)
Gasthof zur Eisenbahn
Heute befindet sich in dem Gebäude am Bahnhofplatz 5 das Bahnhof Hotel und im Erdgeschoss die Filiale einer Großbäckerei.
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Entla's Keller |
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Entlaskeller
(von Wolfgang Appell)
Septembersonnenstrahlen streichen
durch die Kastanien, Linden, Eichen
und preisen Bier und Bratwurstdunst
als fast die schönste Lebenskunst.
Drum Mittel-Zwischen-Oberfranken
bis zum September, laut oder still,
dem Herrgott für die Keller danken
bei jedem Schluck sie seit April.
Sitz sinnend ich im Entlas-Keller,
hatt´ Klöß und Knöchla auf dem Teller,
schau' Schneckla an, trink Zwickelbier,
dann will ich nie mehr weg von hier.
Selig zieh' ich an der Zigar,
träum' vom April im nächsten Jahr. |
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Erich Keller |
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Album-Nr. er01
Bergkirchweih
Im Jahr 1755 wurde der Pfingst-Jahrmarkt vom Altstädter Rathausplatz (heute Martin-Luther-Platz) an den Burgberg verlegt. Er fand jetzt außerhalb der Stadtmauern zusammen mit dem Vogelschießen an den Kellern in der Umgebung des Altstädter Schießhauses statt. Bis 1869 dauerte die Bergkirchweih nur drei Tage, jeweils von Dienstag nach Pfingsten bis Donnerstag. 1870 wurde die Bergkirchweih auf acht Tage verlängert. Bis heute ist der Pfingstdienstag der "Erlanger Bergtag" geblieben. Ab 12 Uhr mittags sind viele Betriebe und Läden Erlangens geschlossen. |
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Erich Keller
Der Bierbrauer und Bäckermeister Georg Heinrich Windisch gründete im Jahr 1718 eine Brauerei am Altstädter Kirchenplatz 6. Aus diesem Jahr stammt auch der Keller. Die Familie Erich kam im Jahre 1848 in den Besitz der Braustätte und wurden so zum Namensgeber für den Keller. Die Karte wurde 1897 geschrieben. Man sieht deutlich, dass der Erich Keller schon elektrische Beleuchtung hatte und diese hatte er seit Pfingsten 1887. Der Erich Keller war in Erlangen der erste Nutzer elektrischer Energie. Die allgemeine Nutzung elekrischer Energie begann in Erlangen erst mit der Eröffnung des städtischen Elekrizitäts-Werkes an der Fuchsenwiese am 28. Januar 1902. |
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Album-Nr. er192 (ca. 1950) |
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Der später auch „Herz der Erlanger Brauwirtschaft“ genannte, aus neun Einzelanwesen entstandene Brauereikomplex wurde im Jahr 1718 von Rupprecht Windisch gegründet. In dieser Zeit entstand auch das bekannte Kellerhäuschen am Burgberg (1730).
Nach dem Erwerb durch Franz Erich 1848 wuchs der Betrieb dank einer modernisierten Betriebsstätte zur 1869-74 größten Erlanger Exportbrauerei. Ab 1861 begann die Erweiterung des Brauereianwesens und der Kelleranlagen. 1870 wurde das Hauptgebäude am Altstädter Kirchenplatz unter Erhalt älterer Bausubstanz repräsentativ umgestaltet, 1873 östlich angrenzend das Kühlhaus sowie 1886/87 das Erich-Haus errichtet. |
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Ab 1972 gehörte die Erich-Bräu zur Patrizier-Bräu Nürnberg. Nach der Bergkirchweih 1975 musste der gesunde Betrieb mit der von Braumeister Manfred Pscherer geprägten Kompetenz für auffällig herbes Pils auf Konzernanordnung schließen. Auf dem Gelände am Altstädter Kirchenplatz errichtete die Stadt Erlangen 1976 unter teilweiser Erhaltung der Fassade das Sozialzentrum Dreycedern (ehemaliges Kühlhaus). Das Erich-Haus befindet sich inzwischen im Besitz der Brauerei Steinbach und beherbergt das Restaurant „Zen“ sowie das Haus der Gesundheit Dreycedern.
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Hauptgebäude der „Exportbrauerei Franz Erich“, um 1880 (Altstädter Kirchenplatz 6) |
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Zum Firmenfoto haben sich die Familie Erich, Brauereiarbeiter und Bierkutscher versammelt. Das Eckhaus wurde 1870 um ein Geschoss erhöht und an der Platzfront um drei Achsen erweitert. Im Vordergrund verlaufen offene Straßenrinnen, die das Abwasser abführen. |
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Zwischen Krieg und Frieden
Sonntag, den 15. April 1945 – das OKW gibt bekannt:
„... In der Fränkischen Schweiz entwickelten sich heftige Begegnungsgefechte mit überlegenen amerikanischen Panzerkräften. …“
Im Schlossgarten grünt und blüht es. Es ist Sonntag und trotzdem sind die Läden geöffnet, überall stehen Schlangen, schweres Artilleriefeuer lässt Scheiben erzittern und klirren. Die Erlanger versuchen in den Läden ihre letzten Zuteilungen zu erwischen. Am Bahnhof wird ein Güterzug mit Büchsenfleisch geplündert. Über der Stadt kreisen amerikanische Flugzeuge, aber noch ist keine Bombe gefallen. Doch die Stadt liegt unter Beschuss. Es gibt Todesopfer. In Erlanger Kellern kann man sich kaum noch rühren. Jedweder Besitz und alle Vorräte werden dort gestapelt. Wer nicht mit der Vorratsbeschaffung beschäftigt ist, sucht in den Kellern Schutz und harrt dort eng zusammengepfercht auf das Ende der Naziherrschaft. Erlangen ist seit heute ohne Strom, Wasser und Gas. Mit der Sprengung der Brücken über die Regnitz sind auch die Versorgungsleitungen zerstört.
Nicht alle Erlanger Häuser hatten eigene Keller. Für viele Erlanger blieben daher nur die öffentlichen Keller in den Notlazaretten (Kollegienhaus, Schulgebäude, Korpshäuser) oder die Bierkeller am Burgberg. So beherbergte der Keller der Henninger-Reifbräu an diesem Sonntag 2000 Menschen (Alte, Frauen und Kinder) mit Sack und Pack. Doch die Stadt war voller Menschen (mindestens 50000). Zu den 4000 Verwundeten und den 1600 übrigen Patienten in den Heil- und Pflegeanstalten kamen noch etwa 4000 Flüchtlinge und 8000 Fremdarbeiter. Würde man die Stadt gemäß dem Befehl des Oberkommandos der Wehrmacht bis zum äußersten verteidigen, dann gäbe es eine Katastrophe. Doch der Kampf-Kommandant der Stadt, Oberstleutnant Werner Lorleberg, war fest entschlossen genau dies zu tun. Am 9. April war Werner Lorleberg noch in einem Erlanger Lazarett in Behandlung als er vom XIII. SS-Armee-Korps den Auftrag erhielt, als Kampf-Kommandant die Stadt Erlangen zu verteidigen. Im Haus „Schillerstr. 1“ richtete er sich mit seinem kleinen Stab einen Gefechtstand ein. Von hier aus wollte er sein Bataillon aus zusammengewürfelten SS- und Wehrmachtstruppen und einer Flak-Einheit befehligen. Alles in allem hatte er sicherlich nicht mehr als 200 kampffähige Männer zur Verfügung.
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Erlanger Hof |
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Album-Nr. er217 (1938)
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Der Erlanger Hof war das Nachbargebäude zum Hotel Bahnhof (vormals Gasthaus zur Eisenbahn. |
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Unterstützt werden sollte seine Truppe vom Volkssturm, der im November 1944 zur Unterstützung der Wehrmacht ins Leben gerufen worden war. Dieser unterstand den Gauleitern – in Franken Karl Holz aus Nürnberg. Holz beauftragte den Erlanger Ritterkreuzträger, Oberstleutnant Ritter Hans v. Schmidt, mit dem Aufbau. Der kampferfahrene Oberstleutnant erkannte bald, dass sein schlecht bewaffneter Volkssturm - ihre Armbinden trafen erst am 11.April ein - gegen die heranrückenden US-Truppen chancenlos war. Deshalb löste er ihn wegen Kampfunfähigkeit auf. Darauf stand die Todesstrafe. Am 13. April wurde er von der Geheimen Staatspolizei verhaftet und von einem SS-Sondergericht in Nürnberg zum Tode verurteilt. Nur weil der Gauleiter sich dringlich um die Verteidigung Nürnbergs kümmern musste, kam es nicht mehr dazu.
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Eingesetzt im 1. Weltkrieg verdiente sich Schmidt den Militär- Max- Joseph- Orden und wurde damit in den Ritterstand erhoben.
Nach der Aufstellung der 389. Infanteriedivision im Januar 1942, übernahm Ritter von Schmidt während der Kämpfe im Vorfeld Stalingrads, die Führung des Infanterie-Regiments 546. In dieser Dienststellung erhielt von Schmidt als Major der Reserve und Führer des Regiments am 24.08.1942 das Ritterkreuz. Das Regiment ging zusammen mit der 6. Armee im Januar 1943 in Stalingrad unter. Ritter von Schmidt erlebte diesen Untergang nicht vor Ort.
Im Frühjahr 1945 wurde er "Kreisstabsführer Volkssturm" in Erlangen und setzte sich zusammen mit dem amtierenden Oberbürgermeister der Stadt Herbert Ohly für eine kampflose Übergabe der Stadt an die Amerikaner ein.
Hans Ritter von Schmidt verstarb am 21.03.1972 in Erlangen. |
Im Volkssturm-Quartier „Konsum“ in der Vierzigmanstraße standen noch 45 Volkssturm-Männer zur Verfügung, um für Lorlebergs „Truppen“ Schanzarbeiten zu leisten. So ließ Lorleberg beim Vierstraßenblick auf dem Burgberg, über dem nördlichen Tunnelausgang, Schützengräben anlegen und die Zugangsstraßen ließ er mit Panzersperren versehen. Er erwartete den Angriff der Amerikaner von Möhrendorf her und über die Marloffsteiner Höhe. Der Erlanger Volkssturm stand jetzt unter dem Befehl des „größten“ NSDAP-Kreisleiters aller Zeiten Alfred Groß.
- Von 1934 bis 1944 war Alfred Groß in Personalunion auch Oberbürgermeister von Erlangen. Im Jahr 1944 wurde die Trennung der Ämter befohlen. Am 12. April hielt Alfred Groß im Kolosseums-Saal vor Erlanger Frauen noch eine flammende Durchhalterede, noch sei nichts verloren. Vier Tage später setzte er sich nach Weißenburg ab. Am 19. Mai wurde er dort von den Amerikanern verhaftet und musste die Jahre bis 1948 im Gefängnis verbringen. Kurz nach seiner Entlassung 1948 starb er im Jahr 1949.
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Goldenes Einhorn |
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Das erstmals im Jahr 1713 erwähnte Gasthaus „Zum goldenen Einhorn“ steht als Namenspate für die Einhornstraße. Im Zeitraum 1745 bis 1884 hieß die Straße Einhornstraße, Einhorngasse oder Einhorngäßchen. Seit 1884 gilt der Straßenname Einhornstraße. Das Gebäude am Standort Einhornstraße 1 wurde 1963 abgerissen. |
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Goldener Greif |
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Album-Nr. er57
Goldener Greif
Der Goldene Greif existiert seit 1747. 1890 kaufte Friedrich Römming Haus und Gastwirtschaft. 1905, als die Karte geschrieben wurde, hatte sie noch den ursprünglichen Namen. Heute heißt sie Römming. Der A.G.V.M. Akademische Gesangverein München, eine Schwesterverbindung des AMV Fridericiana aus Erlangen, hatte damals viele Studierende in Erlangen, die einen eigenen Stammtisch pflegten.
Karte unten von 1913
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Der ehemalige Goldene Greif und jetztiges Gasthaus Römming in der Apfelstr. 2 im Jahr 2012. |
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Goldene Harfe |
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Theaterplatz 15.
Nach dem hier gelegenen Gasthaus erhielt die Harfenstraße ihren Namen. Im Jahr seiner Erbauung 1753 wurde für das zweigeschossige Gebäude das Tavernrecht Zur Goldenen Harfe verliehen. Ende des 18. und im 19. Jh. war das Haus ein von Studenten, Landsmannschaften und später Burschenschaftern viel besuchter Gasthof. 1819 brannte ein Teil des Gebäudes ab. 1814–83 wurde in der Goldenen Harfe eigenes Bier gebraut. Die Wirtschaft existiert noch heute unter ihrem traditionellen Namen und gehört seit 1958 der Kath. Studentenverbindung Gothia. |
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Goldener Helm |
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Album-Nr. er218
Das seit 1751 „Goldener Helm“ genannte Gasthaus im Haus Helmstr. Nr. 7 gab der Straße den Namen. Seit 1787 hieß die Straße Helmwirthsgasse, Helm Gasse oder Helmgasse. Im 18. Jahrhundert wurden auch die Bezeichnungen Fleischbankgasse (östlicher Teil) und Cattun Gaß (westlicher Teil) genutzt. Helmstraße ist seit 1884 amtlicher Straßenname. Ein Gasthaus gibt es heute nicht mehr. Doch 1967 ist der Goldene Helm im Adressbuch noch aufgeführt.
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Biermarke des Gasthauses Goldener Helm |
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Goldener Mond |
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Album-Nr. er104 (1900)
Das Haus wurde 1717 erbaut. Um und nach 1900 veranstaltete hier das Corps Onoldia seine "Saufabende". Heute ist es ein Irish Pub und immer noch ein Studentenlokal. Der Blick schweift in die Innere Brucker Straße.
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Das Haus Innere Brucker Str. 18 im Jahr 2012. |
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Goldene Schleie |
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Album-Nr. 177 (1900)
Das Gasthaus gibt es heute nicht mehr. Es lag an der Kreuzung Obere Karlstraße / Fahrstraße. Inhaber um 1900 war Adolf Brasch.
Das Gasthaus „Zur goldenen Schleie“, 1728 bis 1921, gab dem nördlichen Teil der heutigen Fahrstraße im Zeitraum 1745 bis 1789 die Namen Schleyen Straße, Schleyen Gaß und Schleyhenwirtsgasse. Seit 1884 gilt der Name Fahrstraße. Am Eckgebäude mit Eingang Obere Karlstraße 10 erinnert heute noch ein Hauszeichen „Kind mit Schleie im Arm“ an das nun geschlossene Gasthaus. |
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Montag, den 16. April 1945 – das OKW gibt bekannt:
"... In der Fränkischen Schweiz und beiderseits des Ludwigs-Kanals südlich Bamberg dringen amerikanische Panzer und Infanterie nach Südosten vor..."
Die ganze Nacht schlagen in der Innenstadt Granaten ein. In den frühen Morgenstunden des Montag erhält das Haus der Burschenschaft Onoldia, Nürnbergerstr. 8, es dient als Reservelazarett, schwere Artillerietreffer.. Sechs Krankenschwestern, sieben verwundete Soldaten und ein zwölfjähriges Kind sterben. Am Morgen stehen die Amerikaner in der Rathsberger Straße, die Stadt zu verteidigen würde jetzt Häuserkampf bedeuten. Die Amerikaner beauftragen einen dort wohnenden Prof. Dr. Hilsch den Erlanger Oberbürgermeister Dr. Ohly anzurufen. Sie fordern die kampflose Übergabe der Stadt. Jeder Widerstand sei zwecklos. Dr. Ohly lässt sofort Oberstleutnant Lorleberg ausrichten er möge aus der Schillerstraße ins Altstädter Rathaus kommen. Hier befindet sich im Keller die Befehlsstelle des Oberbürgermeisters. Der jedoch will seinen Gefechtsstand nicht verlassen und ruft an. Ein Beamter stenografiert den Gesprächsteil von Dr. Ohly mit.
Dr. Ohly: „Ich erlaube mir die Frage: Es steht das Leben vieler Verwundeter und Kranker auf dem Spiel. Welche Entscheidung treffen Sie? Sie haben doch die Verantwortung.“
(Antwort Lorlebergs)
Dr. Ohly: „Hat es Sinn, Widerstand zu leisten? Was sind die Folgen? Soviel ich weiß, ist Forchheim übergeben worden [am Samstag 14. April 1945]. Es ist das Leben von rund fünfzigtausend Menschen ernstlich bedroht. Es handelt sich um das Leben vieler deutscher Volksgenossen, um tausende kranker und verwundeter Soldaten, die ihre Pflicht für das Vaterland getan haben.“
(Antwort Lorlebergs)
Dr. Ohly: „Gewiß, die Entscheidung ist sehr schwer. Es sind die Kliniken überfüllt. Es sind keine Keller in den Kliniken vorhanden. Die Frauenklinik ist überfüllt. Wir haben hier eine große Kinderklinik, eine Heil- und Pflegeanstalt mit vielen bewachungsbedürftigen, gemeingefährlichen Kranken, die eine Panik hervorrufen, wenn sie infolge der Zerstörung der Anstalt frei herumlaufen. Wir haben auch die Nürnberger Blindenanstalt hier. Herr Oberstleutnant, sie haben die Entscheidung! Wenn die Wehrmacht keinen Widerstand leistet, wäre das Leben der Bevölkerung und das Schicksal der Stadt gerettet. Der Offizier hat erklärt, dass bei Verteidigung die Stadt erbarmungslos zusammengeschossen wird. Ich weiß, Herr Oberstleutnant, wir zwei stehen jetzt auf eigenen Füßen. Wir sind verlassen. Sie haben keinen Halt, Sie haben keine Soldaten zur Seite. Es wird das Leben der Soldaten und Zivilpersonen, das Leben der Schwer- und Schwerstverwundeten unnütz geopfert. Ich bitte das zu bedenken. Die Zeit ist an sich abgelaufen. Ich müsste schleunigst telefonieren. Herr Oberstleutnant, es ist doch wohl zwecklos gegen die Übermacht der bestausgerüsteten Truppe jetzt mit den wenigen Truppen, die sie haben, Widerstand zu leisten. Ich bitte, das nicht falsch auffassen zu wollen. Sie haben eine schwere Verantwortung für das Leben der Soldaten und der Zivilbevölkerung.“
(Antwort Lorlebergs)
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Werner Lorleberg * 17. Oktober 1894 in Bottmersdorf; † 16. April 1945 in Erlangen, entstammte einer Pfarrersfamilie. Er besuchte die Gymnasien in Halle und Neuhaldensberg. Nach dem Abitur wurde er Berufssoldat. Als junger Offizier nahm er am Ersten Weltkrieg teil und wurde wegen besonderer Tapferkeit mehrfach ausgezeichnet. Im Jahr 1916 kam er schwer verwundet in britische Gefangenschaft. Nach seiner Entlassung (1919) war er bis 1936 Bankbeamter in Halle und Dresden. Beim Aufbau der Wehrmacht ließ er sich als Hauptmann reaktivieren. Im Winter 1941/42 meldete er sich freiwillig an die Ostfront und erlitt beim Rückzug im Juli 1944 eine schwere Verwundung, die ihn bis Februar 1945 dienstunfähig machte. Anschließend gehörte er zu einer sogenannten Führerreserve, die in Erlangen zusammengezogen worden war. Am 9. April 1945 wurde er als "Kampfkommandant" Erlangens eingesetzt. Die Stellen von Kampfkommandanten wurden auf Weisung Hitlers vom 8. März 1945 geschaffen. "Besonders energische und krisenbewährte Offiziere" sollten "Ortsstützpunkte" bei feindlichen Durchbrüchen in der Tiefe der Kampfzone verteidigen und Ausgangspunkte für Gegenangriffe bilden.
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Dr. Ohly: „Nein, der ist zwecklos. Nicht im eigenen Interesse, im Interesse der Schwer- und Schwerstverwundeten, der vielen kranken Soldaten, der Zivilbevölkerung und der Kliniken bitte ich sie, den Widerstand aufzugeben. Wir haben eine große Kinderklinik mit Kindern aus den geräumten Gebieten. Wenn die Stadt zerstört ist, wird sie wochenlang kein Wasser und Licht haben. Herr Oberstleutnant, handeln sie und schützen sie das Leben so vieler wehrloser Menschen, die den amerikanischen Truppen erbarmungslos ausgeliefert sind.“
(Antwort Lorlebergs)
Dr. Ohly: „Ich weiß, es ist schwer, aber ich glaube sicher, jeder wird ihre Handlung voll verstehen.“
(Antwort Lorlebergs)
Dr. Ohly. „Ich weiß es. Es muss aber sein. Herr Oberstleutnant, andere Städte sind auch übergeben worden. Denken sie an Heidelberg und Marburg. Sie sind von den Kampfkommandanten mit Rücksicht auf die Lazarette übergeben worden. Handeln sie schnell! Stellen sie den militärischen Widerstand ein! Es hängt das Leben von fünfzigtausend Menschen davon ab. Wir haben heute Nacht fünfzehn Tote gehabt, darunter fünf Verwundete im Reservelazarett Onoldia. Bitte kommen sie! Herr Oberstleutnant, es eilt, wir können nicht länger warten. Sagen sie ja, kommen sie sofort!“
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Henninger Keller |
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Album-Nr. er141 (um 1912) |
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Am Anfang der Brauerei Henninger steht der Bierbrauer, Hofschlachter und Metzger Georg Vierzigmann. Er erwarb 1691 das Haus mit der heutigen Adresse Hauptstraße 55 und richtete wenig später auch eine Braustätte ein, die er bis zu seinem Tod 1748 betrieb.
Einige Generationen später gelangte die Brauerei 1816 an Johann Henninger. Nach einem steten Wert- und Bedeutungszuwachs wurde 1847 Sohn Heinrich sein Nachfolger. Dieser modernisierte und erweiterte die Brauerei u. a. mit der Einrichtung einer ersten Dampfmaschine 1853 und konzentrierte sich konsequent auf die Ausfuhr seiner Biere, ehe er sein florierendes Unternehmen 1861 an Wilhelm Helbig verkaufte. Um 1880 wurden die Grundstücke bis hin zur Bahnlinie zugekauft und bebaut, so dass sich das Firmengelände über die gesamte Fläche, die heute von Bahnlinie , E-Werk und Westlicher Stadtmauerstraße eingegrenzt wird, erstreckte. Zuvor war bereits ein Teil der Stadtmauer abgerissen und die westliche Stadtmauerstraße unterkellert worden.
Nach dem Tod von Oscar Helbig 1904 übergab dessen Witwe den Betrieb an eine Kapitalgesellschaft, die 1906 eine Fusion mit der Reifbrauerei zustande brachte. Die Produktion wurde auf dem Henningergelände zusammengezogen. Ab 1972 war die Henninger-Reifbräu Bestandteil der Patrizier-Bräu Nürnberg. Im November 1974 wurde das letzte Mal Bier abgefüllt, der Betrieb schloss auf Konzernanordnung. Ab 1975 mussten die Gebäude, mit Ausnahme der unter Denkmalschutz stehenden Fassade an der Hauptstraße, der Einkaufspassage Altstadtmarkt weichen. |
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Henninger-Bräu
Die Straße links ist die Kuttlerstraße und rechts die Hauptstraße. |
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Hauptstraße mit Blick Richtung Schlossplatz. Rechts sind die Schornsteine der Henninger-Bräu zu erkennen. |
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Nach dem Gespräch erbittet Dr. Ohly von den Amerikanern eine weitere Frist von 30 Minuten, nur 20 Minuten werden gewährt. Allmählich wird es Mittag. Als Lorleberg in der Befehlsstelle des Oberbürgermeisters im Altstädter Rathaus eintrifft, versucht Dr. Ohly noch einmal den Oberstleutnant Lorleberg umzustimmen, obwohl beide am Morgen von Gauleiter Karl Holz per Telefon angedroht worden war, sie vor dem Rathaus aufhängen zu lassen, sollten sie die Stadt übergeben. Eine SS-Division sei auf dem Weg von Nürnberg nach Erlangen. Was für eine Schimäre!
Lorleberg entscheidet sich: „ Herr Oberbürgermeister, ich bin bereit, den Widerstand einzustellen, aber nur im Hinblick auf die Kliniken und Lazarette. Ich weiß, dass ich mein Leben verwirkt habe. Holen sie Professor Hilsch ans Telefon.“
Es war kurz vor 12 Uhr mittags als Lorleberg allen seinen Truppen befahl den Widerstand einzustellen. Dann fuhr er mit dem Auto, zusammen mit Oberbürgermeister Dr. Ohly und dem Polizeioberleutnant Fischer, unter weißer Flagge zum Verhandlungsort in der Spardorfer Straße 19. Auf dem Weg dorthin konnten sie einen amerikanischen Panzerkommandanten, der mit seinen Panzern gerade in die Stadt einrollen wollte, davon überzeugen, die Übergabeverhandlungen abzuwarten. Um 12.15 Uhr trafen sich am Verhandlungsort der Oberbürgermeister Dr. Ohly, der Kampfkommandant Oberstleutnant Lorleberg. Prof. Dr. Hilsch sowie ein amerikanischer Oberst mit einigen Offizieren.
Dr. Ohly sagte: „Der Kampfkommandant, Oberstleutnant Lorleberg, hat sich entschlossen. Den militärischen Widerstand aufzugeben. Wir übergeben ihnen hiermit die Stadt Erlangen.“
Lorleberg eilte noch einmal in die Stadt zurück um sicherzustellen, dass auch wirklich alle deutschen Truppen den Widerstand einstellten. Nach 30 Minuten, um 12.45 Uhr war er zurück und erklärte, dass nur noch 120 Mann in der Thalermühle Widerstand leisteten. Unter diesen Umständen wollte der amerikanische Oberst die Kapitulation der Stadt nicht annehmen. Wenn diese 120 Leute ihren Widerstand nicht aufgäben, würde die Stadt zerbombt und vernichtet. Lorleberg solle diese Leute von der Sinnlosigkeit ihres Handelns überzeugen. 45 Minuten Zeit gebe er ihm. Dr. Ohly solle am besten die Bevölkerung per Lautsprecher darüber informieren, dass Erlangen in 45 Minuten bombardiert werde. Alle, die sich retten wollten, müssten sich zu den Burgbergkellern begeben, denn hier würden keine Bomben fallen. Dr. Ohly erreichte es, dass die Frist bis 14 Uhr verlängert wurde. In der Schicksalsstunde Erlangens ging es um Minuten.
Das Auto, mit dem Oberstleutnant Werner Lorleberg, Polizeioberleutnant Andreas Fischer und der Fahrer Thomas Pfannenmüller zur Gerberei (heute Parkplatz West) fuhren, parkten sie vor der Firma Möbius. Der Fahrer wartete hier. Lorleberg und Fischer gingen zu Fuß zur Thalermühle (heute zwischen Frankenschnellweg und Regnitz gelegen). Fischer schwenkte die weiße Fahne. Am Eingang der Mühle erwartet sie ein junger Leutnant. Lorleberg befahl ihm, sofort den Kampf einzustellen und sich mit seinen Soldaten auf dem Marktplatz zu versammeln. Das war die Forderung der Amerikaner.
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Holzberger |
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Das Eckhaus zum Katholischen Kirchenplatz wurde 1786 erbaut, kurz darauf der Flügelbau am Katholischen Kirchenplatz wenig später als Brauereigebäude. Johann Wörnlein, erster Besitzer der Brauerei, war Bierbrauer, Branntweinbrenner und Wirt. Zu seinem Brauhaus konnte Wörnlein 1791 auch noch einen Keller erwerben. Über diesem am östlichen Teil des Burgberges gelegenen Felsenkeller befand sich auch ein schöner, terrassenförmiger Garten. Dieser „Holzberger’s Garten“ war sehr beliebt, unter Schatten spendenden Bäumen ließ es sich gut sitzen. Einmal pro Woche gab dort die Erlanger Militärkapelle ein Konzert.
Sonst wurde das selbst gebraute Bier hauptsächlich in der eigenen Wirtschaft ausgeschenkt. Dies scheint sich Mitte des 19. Jahrhunderts geändert zu haben, so brachte es Paul Eben 1848/49 auf immerhin einen Bierausstoß von 420 Hektolitern und übertraf damit etliche Erlanger Konkurrenten. Dennoch geriet der Betrieb 1854 in Konkurs und der Sudkessel blieb für vier Jahre kalt.
Im Jahr 1858 kaufte Johann Holzberger, der zuvor Pächter der späteren Hertleinschen Brauerei gewesen war, die Brauerei.
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Es gelang ihm den Bierausstoß zu steigern und eine Dampfmaschine anzuschaffen. Sogar am Export über die bayerischen Landesgrenzen hinaus war er für einige Jahre beteiligt. 1874 wurden beispielsweise 222 Hektoliter ausgeführt. Das entsprach 0,2 % der Gesamtausfuhr, womit die Holzberger’sche die kleinste „Exportbrauerei“ war.
Bald war aber auch für Johann Holzberger und seine Brauerei der Rückgang des Exportgeschäftes spürbar. Die Erich-Bräu bewirtschaftete ihren Kellern wieder selbst und die eigenen Exporte hörten bald ganz auf. So stellte sich für Christian Friedrich Holzberger die wirtschaftliche Situation keineswegs mehr rosig dar, als er die väterliche Brauerei übernahm. Angesichts des immer mehr nachlassenden Exportes und der Konkurrenz durch die großen Brauereien am Ort war es schließlich nicht überraschend, dass er 1899 das letzte Mal braute. Schon im Jahr darauf wurden die Betriebsgebäude zu Wohnungen umgebaut, nur die Wirtschaft betrieb Christian Holzberger weiter. Heute findet man dort da Studentenlokal "Kanapee".
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Album-Nr. er239 (1912) |
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Hier feiern die Uhus, auch Schneebrunzer genannt, ihre Semesterabschluss-Kneipe im Wintersemester 1911/12. Sie nennen sich selber scherzhaft Uhus und die Erlanger nannten sie, als die Studentenverbindung ihnen noch präsent war, Schneebrunzer. Die Farben dieser Studentenverbindung sind Schwarz-Gold-Schwarz. Schauen sie sich die Mützen an. Sie sind weiß und unten eingfasst mit einem schwarzen Band, das golden bestickt ist. Die goldene Farbe und das Weiß fallen ins Auge. Verstehen sie jetzt warum die Erlanger und vor allem die anderen Studentenverbinungen sie Schneebrunzer nannten? Es handelt sich um die Studentenverbinung Uttenruthia.
Dass die angehenden evangelischen Pfarrer ihren Semesterabschluss ausgerechnet am Katholischen Kirchenplatz feiern, zeugt von einer subtilen Ironie. |
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Die am 5.3.1836 von 33 Theologiestudenten (darunter die späteren Prof. Luthard Thiersch und A. Ebrard) gegr. Uttenruthia, die sich nach dem Ort ihrer Exkneipe benannte, ist die älteste dt. christliche (aber konf. ungebundene), nichtschlagende Studentenverbindung. Aus dem Geist der Jenaer Urburschenschaft von 1817 entstanden (Wartburgfest), stellte sie sich als Sammelbecken vorwiegend pietistischer Erlanger Theologiestudenten mit strengen ethischen Grundsätzen dar in Gegensatz zu den aus derselben Wurzel stammenden Burschenschaften. In der Folge kam es zur Gründung nichtschlagender Verbindungen an fast allen dt. Univ. In Erlangen war die Uttenruthia jahrzehntelang die stärkste, bei der Professorenschaft angesehene Korporation; etwa zwei Drittel der Mitglieder studierten ev. Theologie. Die Farben Schwarz-Gold-Schwarz werden seit dem 22.6.1848 getragen. |
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Die Uttenruthia beim Frühschppen im Gasthaus Christian Holzberger, Ecke Neue Straße - Katholischer Kirchenplatz |
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König Humbert |
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Album-Nr. er196
Gasthaus König Humbert
Im Jahr 1899 erbaut der Zimmermeister Frötsch das Anwesen in der Schuhstraße, die zu damaliger Zeit noch Hamburger Straße hieß und erst ab 1900 zur Schuhstraße wurde. Das Haus, welches als Wirtschaft errichtet wurde, wurde nach Fertigstellung von dem Gastwirt und Bierbrauer Michael Keller betrieben. Der Name "König Humbert" geht auf den Italienischen König Umberto zurück, welcher am 13. Mai 1898 Inhaber des in Erlangen stationierten 19. Königlich Bayrischen Infanterie - Regimentes wurde. Ab dem Tag der Eröffnung war die Wirtschaft eine ausgesprochene "Soldatenkneipe". deshalb auch der Name.
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Der Leutnant verweigerte die Ausführung des Befehls und verlangte den Befehl schriftlich. In der Schreibstube der Thalermühle wurde der Ton im bedrohlicher. Der Leutnant weigerte sich weiterhin: „Das geht gegen den Befehl des Führers! Wir kapitulieren nicht!“. Lorlebergs Mission war gescheitert. Lorleberg und Fischer verließen den Raum und Lorleberg zündete sich eine Zigarette an. Fischer drängte angesichts der drohenden Gefahr durch den fanatischen Leutnant zur Eile. Etwa drei Meter ging er Lorleberg voraus. Als sie den Ludwigskanal erreichten fielen Schüsse. Fischer warf sich zu Boden und sah, dass Werner Lorleberg zusammengebrochen war. Fischer rettet sich zur Firma Möbius und sucht dort dann zusammen mit dem Fahrer Pfannenmüller Schutz im Luftschutzkeller.
Beging Werner Lorleberg Selbstmord oder wurde er ermordet? Als man ihn einige Tage später fand, lag (s)eine Pistole neben ihm. Er hatte zwei Kopfschüsse. Dies spricht eigentlich gegen einen Selbstmord. Zwar war es in der Wehrmacht üblich auf sich absetzende Kameraden zu schießen, aber nicht gezielt. Die Entfernung von der Thalermühle zum Fundort der Leiche ist für einen gezielten tödlichen Kopfschuss relativ groß. Dies spricht für einen Selbstmord. Der zweite Schuss ließe sich als „Gnadenschuss“ erklären. Die Pistole neben ihm, seine ausweglose Lage, alles spricht für einen Selbstmord. Dennoch könnten ihn auch die Schüsse der fanatischen Truppe getroffen haben. In den 70igern erklärte ein Angehöriger der Truppe, dass in Richtung der Fliehenden geschossen wurde. Eine forensische Untersuchung hat es nicht gegeben. Man hat Lorleberg sogar zunächst unter falschem Namen beerdigt. Die Umstände seines Todes werden für immer eine Vermutung bleiben. Erlangen ehrte den Toten für seine Rettungstat durch die Umbenennung des Kaiser-Wilhelm-Platzes in Lorlebergplatz.
Um 13.55 Uhr war Lorleberg noch nicht zurückgekehrt und Polizeioberleutnant Fischer saß im Luftschutzkeller der Firma Möbius fest und konnte nicht berichten. Dr. Ohly fuhr mit dem Fahrrad zum Kommandeur der amerikanischen Truppen. Es gelang ihm schließlich diesen zu überzeugen, dass kein militärischer Widerstand mehr in Erlangen geleistet werden würde, er bürge persönlich dafür. Diese Notlüge, dieses Gebet, wurde zur Wahrheit. Augenzeugen berichteten später, dass aus Richtung der Gerberei eine Kampfgruppe heraufgekommen sei, die dann durch die Pauli- und Goethestraße zog, um sich im Bahnhof und auf dem Hugenottenplatz zu verschanzen. Ein Teil der Thalermühl-Kampftruppe hatte sich aber bereits in Zivilkleidern abgesetzt. Nach Überredung durch Erlanger Bürger gab der Rest der Truppe seine Verschanzungspläne auf und zog über die Nürnbergerstraße ab.
Um 16 Uhr haben die Amerikaner Erlangen endgültig besetzt und sorgen für Ruhe und Ordnung. Die Besatzungszeit zwischen Krieg und Frieden hat für Erlangen begonnen.
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Weinstube Kach |
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Album-Nr. er81 (um 1930)
Weinstube Kach
Bei dem Eckhaus Kirchenstraße/Engelstraße handelt es sich um einen zweigeschossigen Sandsteinbau mit Walmdach. Der Blick geht in die Kirchenstraße. Die barocke Fassade mit geohrten Gewänden entspricht der eines typischen Erlanger Bürgerhauses des 18. Jahrhunderts.
Das Gebäude in der heutigen Kirchenstraße 2 wurde 1754 von dem Maurermeister Georg Jacob Weyhing, Wirt des Gasthauses „Drei Lilien“, erbaut. Weyhing, der die Weinschankgerechtigkeit ohne Schild noch während der Errichtung erhielt, verkaufte das Haus nach Fertigstellung an den Uhrmacher Johann Adam Erich. Nach dessen Konkurs erwarb der Superintendent Dr. Joachim Ehrenfried Pfeiffer das Gebäude am 18. Juli 1777 als Meistbietender. Johann Adam Erichs Sohn Georg Nicolaus, der wie sein Vater Uhrmacher war, kaufte die Weinschänke am 16. Februar 1786 von Pfeiffer zurück. Am 6. August 1799 übernahm Georg Nicolaus Erichs Witwe Anna Barbara das Anwesen, in dem ab 1797 auch eine Essigsiederei betrieben wurde.
Nachdem das Haus 1895 an Julius Kach (1870–1924) gelangt war, entwickelte es sich zu einem der führenden Speiselokale in Erlangen. 1924 übernahmen Julius Kachs Witwe Anna und Sohn Alexander das Wirtshaus mit angeschlossener Wein- und Spirituosenhandlung. In der dritten Generation unter Günter Kach wurde der Betrieb 1994 an Familie Paulus verkauft. Von 1998 bis 2001 war die Weinstube an Familie Feiler aus Muggendorf verpachtet. Danach folgten weitere Pächter, bis das Gasthaus 2013 geschlossen wurde. |
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Album-Nr. er87 (um 1940) Weinstube Kach |
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General George S. Patton und Marlene Dietrich |
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Dienstag, den 17. April 1945 – das OKW gibt bekannt:
" … die 7. amerikanische Armee konnte auf ihrem linken Flügel aus der fränkischen Schweiz bis in den Raum von Lauf und Erlangen vorstoßen. …"
Erlangen stand jetzt unter amerikanischer Militärkontrolle. Es war glücklicher dran als manch andere völlig zerstörte Stadt. Es war intakt geblieben. In den ersten Besatzungstagen beschädigte ein amerikanischer Panzer das Nürnberger Tor. Es wurde als Verkehrshindernis sofort abgerissen. Deutschland hatte nicht kapituliert, noch war Krieg. Neben den Kasernen in der Artillerie- und Hartmannstraße wurden sofort 559 Privathäuser beschlagnahmt. Auch Karl von Angerer, einer der Universitätsprofessoren, der die Rassentheorie der Nazis propagiert hatte, wurde am 22. April aus seinem Haus geworfen. Noch am selben Tag begingen er und seine Frau Selbstmord. Auch Ewald Geissler, Linguistik-Professor und seit 1937 Mitglied der NSDAP, beging mit seiner Frau Selbstmord.
Vom 22. April bis 2. Mai wurde Erlangen das Hauptquartier für General George S. Pattons III. Armee. Danach wurde das Hauptquartier nach Regensburg verlegt. Während dieser Tage logierte General Patton in der Burgberg-Villa des früheren Universitätsrektors Hermann Wintz, Burgbergstraße 70. Zur gleichen Zeit war die berühmte Schauspielerin Marlene Dietrich, die die III. Armee als „frontline entainer“ begleitete, in Erlangen. Sie wohnte ebenfalls am Burgberg in der Burgbergstraße 36. In Erlangen gab es das Gerücht, die beiden Diven Patton und Dietrich hätten am Burgberg oben ein Techtelmechtel. Gary C. Fouse konnte aber für dieses Gerücht keine Bestätigung finden. |
Wie all die Kriegsjahre zuvor, gab es 1945 keine Bergkirchweih (Pfingsten war am 20. Mai). Es wäre aber auch eine merkwürdige Kerwa gewesen, eine Kerwa ohne Bier. Denn am 4. Mai wurde allen Brauereien befohlen die Produktion von Bier einzustellen. Was immer noch an Bier vorhanden war musste an die Militär-Lazarette und die US-Army abgeliefert werden. Die Braugerste und die anderen Bierzutaten sollten zur Ernährung der Bevölkerung genutzt werden.
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Kaiserhof |
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Album-Nr. er169 (um 1935) |
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Hotel Kaiserhof, Goethestr. 28 - im Jahr 2011 im Handelsregister gelöscht |
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Album-Nr. er214 |
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Zum Schluss noch die Erinnerungen eines GI an seine Tage zwischen Krieg und Frieden gegen Ende April 1945 in Erlangen. Gefunden habe ich sie im Buch von Gary C. Fouse. Sie sind es wert gelesen zuwerden.
"I entered Erlangen one rainy day in late April 1945 seated in the bed of a 6 x 6 American truck, together with a dozen othes lined up on benches facing each other. We wore full battle gear-steel helmets, rifles, cartridge belt, et cetera. We could hear the sound of wet tires on wet pavement and the patter of light rain on the canvas that sheltered us. But we couldn't see much of the town, enclosed as we were by that tarpaulin. Yet we dozen soldiers managed to catch a few glimpses of Erlangen out the back of the truck as the convoy inched toward our new quarters.
The town, though only 20 or so kilometers NW of Nürnberg, had not suffered Nürnberg's ruinous bombardement by American and British Aircraft. Insofar as I could tell, Erlangen seemed more or less intact. When General Patton, a Francophile who could find no fault with anything French, first drove into Erlangen in April 1945, his eye fell immediately on some mansard roofs-cultural remnants so to speak, of the era of Huguenot persecutions. Nevertheless, in Erlangen I felt for the first time, that I was al last in Germany, the real Germany - something different from the heaps of rubble that I'D seen again and again in recent weeks.
Our truck bore a huge white five-pointed star on each door, plus a large identfication code stenciled in white. The U.S.Army had about three million vehicles all over the world that needed clear marking. The white-stenciled vehicle identification code on our truck was 3A X HQ 20.(Imagine remembering a detail like that, today, half a century later!) Well the code sort of described me. It said that this vehicle belonged to Third Army Headquarters (General George S. Patton's headquarters), and was its 20th vehicle. I, too, belonged to that headquarters, and was exactly 20 years old in 1945.
I did not feel like a conqueror. I respected and admired Germany. Even in high school I was addicted to lots of German things. I loved Wagnerian Opera and, to the distress of my friends, listened to it for hours. And in high school I was hooked on Friedrich Nietzsche, and read all his major books. This concerned the Ames, Iowa, city librarian who thought my reading habits were "queer". Alsi I'd read Goethe's The Sorrow of Young Wertheer, plus some of Karl May's adventure stories. And by age 15 I had secretly read "Mein Kampf" because in the late 1930s and early '40s when Hitler was making big news, mass-media commentators often mentioned the book. In my eyes, Germany was a land of wonder-it became an enormously competent opponent in World War II.
Erlangen was the first town where I felt really and truly in Germany. And it troubles me even yet today that I was hardly in Erlangen long enough to catch my breath - not more than a couple weeks. At Erlangen I was simply swamped with work. First, the move of Patton's Command Post to Erlangen was a tremendous job - just getting everything at headquqrters torn down for the move, and then set up again in some semblance of order. And in the midst of everything, our army was dashing headlong down through Bavaria to Austria and the Alps, even approaching Prague, which Patton was ordered not to take. My job at headquarters was to keep a map room for the Ordinance Section (just that section, not the whole headquarters) pinpointing the ever-changing location of military units in Patton's huge army. Also i kept track as best I could of major units in adjacent armies, the Seventh on our right. First on our left, and whatever German units that came to my attention. I worked day and night marking unit locations on giant maps. I workes mostly alone, without much help or supervision. A stream of Secret G-2 reports kept me up-to-date. Occasionally I found myself tramping on a carpet od them strewn all over the floor of my map room.
My total involvement at headquarters is why I never went outdoors to see Erlangen. I really wanted to roam around that famous university town. It was not until May 9, 1945, that I ventured out the front entrance. Two days earlier Patton had gotten a top secret message from Eisenhower saying, "Final German surrender fixed at 0001 May 9." On May 9th I abandoned my little map room, and wandered out of headquarters with a friend. It was beautiful spring day - flowers in profusion, green grass, bright sun, blue sky, white billowy clouds. I spied some mansard roofs and baroque architecture. We tramped into a nearby open space and lay down in the tall grass and just looked up at the sky, holding long stems of grass in our lips. How incredibly nice! At last, on that day, all across Europe, the killing and the maiming had stopped.
Finally we rambled back to our Erlangen headquarters, which was already in the process of being reduced in size. What remained of it was moved (without me) to Regensburg. I, with my five battle stars, was high on the list for shipment home, where I arrived on Christmas Day 1945, after spending a couple months in Nürnberg and a couple months in Vienna. I had been with Patton, on "temporary duty", since Normandy.
Properly seeing Erlangen remains for me an unfulfilled ambition."
Robert S. Lorch, Professor
Department of Political Science
University of Colorado at Colorado Springs
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An einem regnerischen Tag in den letzten Apriltagen kam ich auf der Pritsche eines 6 x 6 Armeelastwagens, ein Dutzend GIs saß sich auf Bänken aufgereiht gegenüber, nach Erlangen. Wir saßen dort in voller Kampfausrüstung - Stahlhelm, Gewehr, Munitionsgürtel usw. Wir konnten das Geräusch der nassen Reifen auf dem nassen Pflaster hören und das Prasseln des leichten Regens auf der Wagenleinwand, die uns schützte. Aber von der Stadt konnten wir nicht viel sehen, eingeschlossen wie wir durch die Fahrzeugplane waren. Dennoch gelang uns dutzend Soldaten einige wenige flüchtige Blicke durch die offene Rückseite des Lastwagens auf Erlangen zu erhaschen, als sich der Konvoi langsam zu unseren neuen Quartieren bewegte.
Die
Stadt hatte, obwohl nur etwa ungefähr 20 Kilometer nordwestlich von Nürnberg gelegen, nicht unter der verheerenden Bombardierung durch Amerikanische und Britische Luftstreitkräfte gelitten. Insoweit ich es gewahr wurde, schien Erlangen mehr oder weniger intakt zu sein. Als General Patton, ein Frankophiler, der an nichts Französischem je irgendeinen Fehler finden konnte, im April 1945 zum ersten Mal in Erlangen einfuhr, fiel sein Blick sofort auf einige Mansarden-Dächer - ein kulturelles Überbleibsel, sozusagen, aus der Zeit der Hugenotten-Verfolgung. Nichtsdestotrotz, in Erlangen fühlte ich zum ersten Mal, dass ich letztendlich in Deutschland war, dem wahren Deutschland - sehr zu unterscheiden von den Trümmerhaufen, die ich die letzten Wochen wieder und wieder gesehen hatte.
Unser Lastwagen trug einen riesigen weißen fünfzackigen Stern auf jeder Tür und ein mit Schablone geschriebenes weißes Kennzeichen. Das Kennzeichen an unserem Lastwagen war 3A X HQ 20. (Man beachte die Erinnerung an ein solches Detail, heute, ein halbes Jahrhundert später!) Na gut, das Kennzeichen beschrieb mich. Es besagte, dass dieses Fahrzeug zum Hauptquartier der Dritten Armee gehörte (General George S. Pattons Hauptquartier), und es war das 20. Fahrzeug. Ich gehörte auch zu diesem Hauptquartier, und war zu diesem Zeitpunkt 1945 genau 20 Jahre alt.
Ich fühlte mich nicht wie ein Eroberer. Ich achtete und bewunderte Deutschland. Schon in der High School war ich nach einer Menge deutscher Sachen süchtig. Ich liebte Wagner-Opern, und zum Mißvergnügen meiner Freunde hörte ich sie stundenlang an. Und in der High School war ich Feuer und Flamme für Friedrich Nietzsche, ich las alle seine Hauptwerke. Dies beunruhigte den Stadtbibliothekar von Ames, Iowa, der dachte meine Lesegewohnheiten wären "schwul". So las ich auch Goethes "Die Leiden des jungen Werthers" und einige von Karl Mays Abenteuergeschichten. Und im Alter von 15 Jahren hatte ich Hitlers "Mein Kampf" gelesen, da in den späten 30igern und frühen 40igern, als Hitler große Schlagzeilen machte, die Kommentatoren der Massenmedien dieses Buch oft erwähnten. In meinen Augen war Deutschland ein Land der Wunder - und im Zweiten Weltkrieg wurde es zu einem äußerst starken Gegner.
Erlangen war die erste Stadt wo ich mich wirklich und wahrhaft in Deutschland fühlte. Und es ärgert mich noch heute, dass ich nicht lange genug in Erlangen war um auch nur zu Atem zu kommen - nicht mehr als ein paar Wochen. Ich wurde in Erlangen einfach mit Arbeit überhäuft. Der Umzug von Pattons Befehlstand nach Erlangen war ein gewaltiger Job - zunächst musste alles für den Umzug ins neue Hauptquartier abgebaut werden und dann musste es mit einem Anschein von Ordnung wieder aufgebaut werden. Zu allem Überfluss stürmte unsere Armee kopfüber durch Bayern in Richtung Österreich und Alpen, wir näherten uns sogar Prag, doch Patton befahl es nicht einzunehmen. Meine Aufgabe im Hauptquartier war es für die Ordonnanz Abteilung einen Kartenraum zu unterhalten (nur für diese Abteilung, nicht für das ganze Hauptquartier), in dem ich auf Karten die ständig wechselnden Aufenthaltsorte der militärischen Einheiten von Pattons riesiger Armee mit Nadeln kennzeichnete. Ich behielt auch so gut ich es konnte die Haupteinheiten der benachbarten Armeen, der Siebenten zu unserer Rechten, der Ersten zu unserer Linken, im Auge, und was immer an deutschen Einheiten meine Aufmerksamkeit erregte. Ich arbeitete Tag und Nacht und markierte Aufenthaltsorte von Einheiten auf riesigen Karten. Ich arbeitete meist alleine, ohne viel Hilfe oder Überwachung. Ein Strom von geheimen G-2 Berichten hielt mich auf dem laufenden. Gelegentlich fand ich mich selbst auf einem Teppich von Berichten marschierend, die überall auf dem Boden meines Kartenraums verstreut lagen.
Meine totale Einbindung ins Hauptquartier war der Grund, warum ich nie nach draußen ging um mir Erlangen anzusehen. Ich wäre wirklich gerne durch die berühmete Universitätsstadt gestreift. Es dauerte bis zum 9. Mai 1945 bis ich mich aus dem Eingangstor wagte. Zwei Tage zuvor hatte Patton eine geheime Botschaft von Eisenhower erhalten, die besagte: "Endgültige deutsche Kapitulation auf 00.01 Uhr 9. Mai festgelegt." Am 9. Mai verließ ich meinen kleinen Kartenraum und das Hauptquartier und wanderte mit einem Freund hinaus. Es war ein schöner Frühlingstag - Blumen im Überfluss. grünes Gras, strahlende Sonne, blauer Himmel, Schäfchenwolken. Ich erspähte Mansarden-Dächer und barocke Architektur. Wir streiften bis zu einer nahegelegenen Wiese, legten uns in das hohe Gras, blickten nur in den Himmel über uns, hielten lange Grasstengel zwischen unseren Lippen. Wie unglaublich schön! Endlich, an diesem Tag, hatte überall in Europa das Töten und Verstümmeln aufgehört.
Schließlich bummelten wir in unser Erlanger Hauptquartier zurück. Es war schon im Prozess der Verkleinerung begriffen. Was davon übrig blieb zog (ohne mich) nach Regensburg um. Ich, mit meinen fünf Battle Stars (Orden), stand ganz oben auf der Liste von denjenigen, die nach Hause durften. Dort kam ich am Weinachtstag 1945 an, nachdem ich paar Monate in Nürnberg und ein paar Monate in Wien verbracht hatte. Seit der Normandie war ich mit Patton im "Kurzzeitbetrieb" gewesen.
Sich Erlangen gründlich anzusehen bleibt für mich ein unerfülltes Streben.
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Kolping |
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Album-Nr. er78 (um 1910)
Gaststätte Kolping (Kolpinghaus)
Kennen Sie dieses Haus? Einst beherbergte es den Katholischen Arbeiterverein und war als Gaststätte ein Zentrum der katholischen Arbeiterbewegung in Erlangen. Erbaut wurde es 1876. Der Saalanbau mit Bühne mit 250 Plätzen kam 1895 hinzu. Und heute? Wenn sie einmal wieder an die Ecke Bismarckstraße/Hindenburgstraße kommen, schauen Sie es sich an. Es steht leer und verfällt allmählich. Die Bismarckstraße 4 steht auf der Betreuungsliste des Universitätsbauamtes, demnach gehört das Haus der Universität. Doch von Betreuung merkt man keine Spur. Man könnte die Überzeugung gewinnen, dass der Verfall dieses geschichtsträchtigen Gebäudes Absicht ist. Der Denkmalschutzbehörde sei ans Herz gelegt: "Bleibe standhaft".
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Das Foto von etwa 1920 zeigt Angehörige der Katholischen Studentenverbindung Gotha vor ihrem Haus in der Bismarckstraße. |
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Havana Bar
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Kleeblatt (Cloverleaf), Engelstr. 17
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Das Haus Engelstr. 17 wurde zwischen 1710 und 1720 erbaut. Im Jahr 1748 erhielt Johann Leonhard Lang die Erlaubnis in dem Haus Bier zu verkaufen. Ein Jahr später führte der Pächter Johann Georg Seyferrt das geschäft unter dem Namen "Kleeblatt". Später wurde daraus die Gaststätte "Goldenes Kleeblatt". Diesen Namen führte das Gasthaus mindestens bis 1945. In den 50igern verkürzte man den Namen für die Amerikaner zu "Kleeblatt" (Cloverleaf). Das Kleeblatt war eine angesagte Bar für GIs. Nach dem Abzug der Amerikaner 1993 war es für einige Jahre eine italienische Trattoria. Im jahr 1998 wurde daraus das Havana, eine Bar für exklusive Cocktails. |
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Bob Hope 1945 in Erlangen
Der Hollywood-Schauspieler und Komiker Bob Hope war im Juli 1945 zur Truppenbetreuung in Erlangen. Vom Juli 1945 bis 1. November 1945 befand sich in Erlangen auch das Hauptquartier des XII. Tactical Air Command der US-Army Air Force. Um die Flieger aufzuheitern kam im Juli 1945 Bob Hope mit seinem Partner Jerry Colonna nach Erlangen. Die Bilder unten wurden während der Show gemacht. |
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Lindner |
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Cafe Lindner, Richthaus Hauptstraße 19, um 1890 |
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Das dreigeschossige Eckhaus, damals Cafe Lindner, und das angrenzende Wohnhaus der „Gesellschaft Harmonie“, beide 1688 errichtet, wurden von der Kgl. Postverwaltung erworben und für den Neubau des Postamts abgerissen. Wo heutzutage Fastfood verzehrt wird, residierte einst die Post. Ihr neues Amtsgebäude am Luitpoldplatz (heute Hugenottenplatz) bezog die Hauptpost 1898, nachdem die Räume im Palais Stutterheim nicht mehr ausgereicht hatten. |
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Markgrafen |
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Album-Nr. er193 (1938)
Gasthaus Markgrafen
Das ehemalige Gasthaus Markgrafen, Goethestr. 38, beherbergt heute das Restaurant und Steakhaus "Schlotfeger". Erbaut wurde das Haus 1688. Die Ansichtskarte ist 1938 abgestempelt. Als Inhaber ist ein Fritz Lindenmayer genannt. |
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Metropol-Cafe |
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Album-Nr. er170
Metropol-Cafe Erlangen
Die Ansichtskarte wurde 1929 versendet. Hier ein Detail der Rückseite:
Ich nehme an es handelt sich um die Innere Bruckerstraße.
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Der Nationalsozialismus in Erlangen - Anfang
"Ich werde diese Universität niemals vergessen. Seine Jugend war die erste, die mir ihre Unterstützung erklärte."
Adolf Hitlers Rede vor der Erlanger Universität 1930
Warum fand die NSDAP in Erlangen ein so aufnahmebereites Ohr? Im Januar 1922 kam es während der "Reichsgründungsfeier" im Redoutensaal zu Protesten der Studentenschaft, weil die Flagge der Weimarer Republik Schwarz-Rot-Gold neben der Flagge des deutschen Reichs Schwarz-Weiß-Rot hing. Die Sozialdemokraten hatten für die Weimarer Republik die Farben Schwarz-Rot-Gold der Einigungsbewegung aus der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts gewählt, weil sie mit der Reichsflagge Schwarz-Weiß-Rot den von ihnen verdammten Bismarckschen Militarismus verbanden. Um den Flaggenstreit zwischen den politischen Fraktionen zu entschärfen machte man später die alte Reichsflagge zur " Handelsflagge". Schiffe unter deutscher Flagge zogen also nicht Schwarz-Rot-Gold auf sondern Schwarz-Weiß-Rot. Der Streit war damit aber keineswegs entschärft. Heutzutage sieht man die alte Reichsflagge vor allem in Fußballstadien als Kennzeichen tumber historischer Schlichtheit und meistens auch von Neo-Nazis.
Am 31. Mai 1922 wurde in Erlangen der Ortsverein der NSDAP gegründet. Noch traf Alfred Groß, Ortsgruppenleiter der Erlanger Nazis, seine Parteigenossen und Sympatisanten im Parteilokal "Goldenes Herz" am Neustädter Kirchenplatz (Weiße Herzstr. 8). Am 15. Januar 1923 war die Nazi-Partei schon so populär, dass sie anlässlich einer Rede über die "Ruhrbesetzung" von Hermann Esser, einem der frühesten Gefolgsleute von Adolf Hitler,
in den Kolosseumssaal einluden. Als im November 1923 nach dem gescheiterten Hitler-Putsch die Nazi-Partei verboten wurde, nannte sich die Erlanger Ortsgruppe flugs in "Deutsche Arbeiterpartei" um und setzte ihre "Arbeit" unter Führung des Ingenieurs Theo Benesch fort. 1924 wurden drei Nazis in den Erlanger Stadtrat gewählt. Im Februar 1925, nach der Entlassung Hitlers aus der Haft im Dezember 1924, er hatte der bayerischen Regierung sein Wohlverhalten versichert, und der Reorganisation durch Hitler, wurde die NSDAP neu gegründet. Noch im Februar erstand auch der Erlanger Ortsverein der NSDAP im Altstädter Schießhaus neu.
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National |
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Album-Nr. er49 (Ausschnitt, um 1900)
Cafe National
Das Cafe National lag an der Ecke Hauptstrasse 20 Ecke Luitpoldplatz.
Ich würde gerne mehr über das Cafe National wissen. Wer dieses bewerkstelligen kann, der möge mir bitte schreiben.
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Album-Nr. er117 (um 1905) |
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Album-Nr. er118 |
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Der Nationalsozialismus in Erlangen - Kalender
31.05.1923 |
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Gründung des Erlanger Ortsvereins der NSDAP in der Biegelei (Ecke Bismarckstraße-Hindenburgstraße - siehe oben) |
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15.01.1923 |
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Auf einer Massenversammlung im Kolosseum spricht Hermann Esser zur Ruhrbesetzung. Die Erlanger NSDAP hat 200 Mitglieder, Ende Januar angeblich schon 300. |
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17.05.1923 |
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Hitler als Redner in Erlangen |
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15.07.1923 |
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"Deutscher Tag" in Erlangen, veranstaltet durch den Bund "Bayern und Reich", Redner u.a. Reinmöller, Beteiligung der Nationalsozialisten; schwere Unruhen in der Stadt und auf den Werkern |
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28.09.1923 |
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500 - 600 Nazis vereidigt |
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10.11.1923 |
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Parteiverbot nach dem mißglückten Hitlerputsch; Anordnung durch PG Umlauf und Tröger, die Parteiabzeichen abzulegen |
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31.01.1924 |
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Ausschuss der Ortsgruppe der "Deutschen Arbeiterpartei" (als NS-Tarnorganisation gegründet) unter Führung von Theo Benesch |
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17./25.02.1925 |
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Neugründung der NSDAP im Altstädter Schießhaus; 1. Vorsitzender Umlauf, 2. Vorsitzender Gengler |
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27.01.1926 |
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außerordentliche Mitgliederversammlung wählt Benesch zum 1. und Schmeller zum 2. Vorsitzenden |
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05.01.1927 |
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Alfred Groß 2. Vorsitzender |
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30.05.1929 |
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Alfred Groß Ortsgruppenleiter |
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30.01.1930 |
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Gründung einer Erlanger SS geplant |
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17.08.1931 |
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Erlanger Ortsgruppe der NS-Frauenschaft |
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Ohrwaschel |
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Album-Nr. er208 |
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Vermutlich haben Sie keine Ahnung wo sich das Erlanger Ausflugslokal "Restauration in der Ohrwaschel" befunden hat. Im Waldmuseum in Tennenlohe soll sich ein Hinweis darauf finden lassen. Mein Tipp suchen Sie im Tennenloher Forst nach dem Ohrwaschlgraben. |
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Artikel in den Erlanger Nachrichten vom 20. August 2021 |
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Um 1900 entstand dieses Bild mit Waldarbeitern und Förster vor der Ohrwaschel. |
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Im Waldgebiet Ohrwaschel, dort wo sich die Wanderwege von Erlangen nach Kalchreuth und von Nürnberg-Neunhof nach Dormitz kreuzen, stand bis vor 100 Jahren ein gutgehendes Wirtshaus. Ein Bild mit dem damaligen Förster und mehreren Waldarbeitern sowie ein Bericht geben uns nähere Auskunft darüber. Heute ist nur noch der ehemalige Felsenkeller vorhanden. Wie kam es dazu? Viele alte Häuser in den Städten und Dörfern unserer Gegend sind aus Sandstein gebaut, überwiegend wurden diese Steine im Reichswald um Nürnberg, insbesondere auch im Tennenloher Forst gebrochen. Mit Fuhrwerken wurden die Quader abtransportiert, von Steinmetzen bearbeitet und dann als Bausteine verkauft.
Erst spät, nämlich im 17. Jahrhundert entdeckte man den Steinbruch in der Ohrwaschel und begann mit dem Abbau. 1839 wurde dann ein kleines Waldhaus für die Waldarbeiter und zum Unterstand errichtet. Acht Jahre später verpachtete die Forstbehörde den Steinbruch an die Steinbrechermeister Wolfermann und Geiger, später dann an Geiger und Horlamus. Dieser stellte 1852 einen Antrag, ein „Häuschen“ zu bauen. 1865 war daraus eine Wohnung, ein Stadel, Stallung, Schmiede und eine Sommerlaube geworden, die Horlamus an seinen Nachfolger Johann Meyer verkaufte. Dieser richtete eine Bierwirtschaft ein; dazu wurde auch ein Keller zur Kühlung des Bieres in den Sandstein geschlagen. Sein Nachfolger Matthäus Eckart baute 1872 mit Genehmigung des Oberförsters von Dormitz ein neues größeres Haus. 1890 erwarb Johann Georg König die Gaststätte und vor allem seine Schwester Magdalena war eine sehr gute Köchin und Wirtin, wie in alten Unterlagen berichtet wird.
Im Jahr 1900 kaufte Johann Kirchdörfer das Wirtshaus, er heiratete auch gleich die Köchin Magdalena. In einem Bericht in den Erlanger Heimatblättern in den 1950er Jahren berichtet Hans Walter Schmidt, dass hochbetagte Erlanger sich noch gut an die Wirtschaft in der Ohrwaschel erinnern können. „Es gab ein fest gebautes hübsches Sandsteinhaus, wo der Metzgermeister Kirchdörfer, er war auch ein großer Jäger, als sorgsamer Gastwirt seine Gäste mit Speis und Trank erquickte. Auch bei seinem Vorgänger König war ich öfter zu Gast, besonders wenn ich meine längeren Ritte durch den Staatswald in der Ohrwaschel unterbrach, um hier ein opulentes Mahl einzunehmen. Ich sehe noch heute im Geist genau den Wirt hinüber zu der kleinen Pforte des in den Sandstein gehauenen Felsenkellers eilen, um ein Fässchen Gerstensaft zu feuchtfröhlichem frischen Anstich herüberzurollen“, so der Bericht. 1906 übernahm Georg Konrad Ebersberger den Steinbruch und die Wirtschaft. Wie beliebt und sehr viel besucht der Ort war geht daraus hervor, dass in der neuen Genehmigung es dem Pächter ausdrücklich verboten war, größere Veranstaltungen mit und ohne Musik zu halten und den Platz zu einen öffentlichen Belustigungsort zu machen.
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Die Lage des Steinbruches mitten im Wald und die Wirtschaft führten in den folgenden Jahren aber dazu, dass das Forstamt feststellte: „Der Steinbruch ist das Asyl für die schlechtesten Elemente der Arbeiterschaft der ganzen Umgebung geworden“. Weiter wurde festgestellt, dass sich die Ohrwaschel zum Platz der Wilderer, Holzfrevlern und Vogelfänger entwickelt habe und die Qualität des Wirtschaftsbetriebes stark abgenommen habe. Das Ende des Steinbruches Ohrwaschel schien am 1. Januar 1912 gekommen. Nur auf ein dringendes Gesuch hin, unterstützt auch von den Bürgermeistern aus Kraftshof und Tennenlohe sowie dem Universitätsbauamt in Erlangen und seinem Hinweis, dass seine Frau vor der Entbindung stehe, gelang es Ebersberger die Schließung bis zum 1. Mai 1912 aufzuschieben. Bis zum Sommer hatte er seine letzten Verbindlichkeiten erledigt, das Wirtshaus und die anderen Gebäude wurden bis zum Jahresende abgerissen. |
Der Eingang zum einstigen Felsenkeller, wo das Bier zum Kühlen gelagerwurde, existiert noch. |
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Der Nationalsozialismus in Erlangen - Antisemitische Hetze (I)
Anfang der 30iger Jahre gab es zu der nationalsozialistischen Wochenschrift "Kampf" ein Erlanger Beiblatt. Verantwortliche Redakteure waren ab Nr. 1/1931 Franz Ziegelhöfer, ab Nr. 35/1932 Theo Benesch, ab Nr. 42/1932 Dr. Wilhelm Paulus. Die Auflagenhöhe dürfte zwischen 1000 und 2000 Exemplaren gelegen haben. Die Verkaufsstellen waren Ziegelhöfer/Fahrstraße, Wrede-Zeitungsstand/Hauptstraße, Hirschmann/Loschgestraße und L. Hofmann/Bruck. Die Redaktion war im Haus Hauptstr. 12 untergebracht, also vis-a-vis dem Gebäude des "Erlanger Volksblattes", welches von Michael Poeschke (SPD), dem politischen Hauptgegner der Nazis in Erlangen, herausgegeben wurde. Die Erlanger Nazis nutzten die große Arbeitslosigkeit in Erlangen zur Hetze gegen die jüdischen Kaufleute, die noch Einkommen hatten.
Der erste gezielte Angriff gegen einen jüdischen Geschäftsmann
der Stadt erfolgte gegen Berthold Stern, den Inhaber des Konfektionsgeschäfts Baruch Lambert. Unter der Überschrift "Der Jude Stern macht Reklame" hieß es da: "In der Hauptstraße der bayer. Universitätsstadt Erlangen [Hauptstr. 83] hat ein Jude namens Stern, Gott wie haißt, seinen Laden aufgemacht. Kleider und 'schöne' Sächelchen verkauft er gerne an die dummen Gois [jüdische Bezeichnung für Nichtjuden][...] Nun hat der Jude Stern in den letzten Tagen geglaubt, seine Reklame verbessern zu müssen. Und so hat er mit echt jüdischer Frechheit ohne jede Genehmigung einen Kleiderständer auf den Fußsteig gestellt und an diesem seine "Sächelchen" gehängt. Das wäre jüdische reklameart und ansonsten nichts Ungewöhnliches. Aber sonderbar finden wir, dass die hohe Erlanger Polizei bis 11 Uhr vormittags von 8 Uhr an gebraucht hat, bis sie dieses Verkehrshindernis hat beseitigen lassen. Wir haben die Erlanger Polizei, wenn es gegen nazis und andere Geschäftsleute etwas auszumachen galt, schon schneller arbeiten gesehen. Es gibt sicher Erlanger Geschäftsleute, die ihre Erfahrungen mit Reklameschildern usw. gemacht haben. Wir sind nur noch interessiert, wie der Strafbefehl aussieht, den der Jude Stern nunmehr 'sicher' erhalten wird."
Am 12. Februar 1932 wurde Berthold Stern erneut im "Kampf" angegriffen, weil er am 20. Januar wieder einen Kleiderständer auf dem Gehsteig aufgestellt hatte. Unter der Überschrift "Die Jüdin Stern beschimpft die Erwerbslosen" las man nun: "
Ein Pg. von uns nahm an dem Verhalten des Juden Stern Ärgernis und teilte dem Polizeiamtmann Müller diese Frechheit, die sich der Jude Stern herausnahm, mit. Polizeiamtmann Müller scheint nun veranlasst zu haben, dass der Ständer wieder entfernt wird; denn die Frau Stern hat trotz Schabbes den Ständer persönlich entfernt. Eine bemerkung des Herrn Amtmann Müller, ob denn dieser ständer verkehrsstörend sei, gab unserem PG. zu Bedenken Anlass und deshalb ging er hin und maß den Ständer ab; vorsichtigerweise hat er sich einen anderen Parteigenossen als Zeugen des Vorfalles mitgenommen. Als die Jüdin Stern, die, wie uns mitgeteilt wird, auf den schönen Namen Sarah hört [Frau Stern hieß nicht Sarah, sondern Saly. Der Kampf nimmt hier die Sprachregelung vom 17. August 1938 vorweg.], dies sah, rief sie unserem messenden Parteigenossen und dem anderen Zuschauer folgendes zu:'Ihr Erwerbslosen-Landstreicher!' Mit diesen Worten hat die Frau Sarah die Katze aus dem Sack gelassen; jetzt wissen die Erwerbslosen wenigstens, dass der Jude und die Jüdin mit seinen paar Almosengroschen noch Geschäfte machen, den Goj in ihrem innersten Herzen aber nur verachten. Und die dummen Deutschen tragen trotzdem ihr Geld zu dem rassefremden Juden. Wir können der Frau es gar nicht genug danken, dass sie so offen und frei aus sich heraus gegangen ist. - In diesem Zusammenhang interessiert uns nur noch, ob der Jude Sternwiederum keinen strafbefehl erhält trotz seines wiederholten Verstoßes gegen die Straßenpolizeiordnung, oder gelten Polizeiordnungen nur für Nationalsozialisten?"
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Oppelei |
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Album-Nr. er125
(um 1935)
Halbmondstr. 4
Wer sich mit Freunden zum Essen im La Pasion verabredet, der muss, um Nachfragen mit "wo" zu vermeiden, seiner Email hinzufügen, das sei in der Oppelei. Heute erinnert die Hausbeschriftung noch an das Traditionslokal. Der Name "Oppelei" für das Gasthaus "Goldener Halbmond" - daher heißt die vormalige Schlossgasse seit etwa 1790 "Halbmondstraße" - ist erstmals 1829 nachweisbar.
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Quelle: "Deutsche Studentsprache" von Friedrich Kluge
Die Wortbildung auf "ei" entstammt der Studentensprache der Burschenschaftler. Die Oppelei diente lange Zeit verschiedenen Studentenverbindungen als Exkneipe bzw. Kommershaus.
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Eigentümerin des Goldenen Halbmonds war um 1820 eine Barbara Oppel, daher Oppelei. Um 1820 gab es in Erlangen noch andere, nach den Eigentümern benannte, Verbindungskneipen, z.B. die Stahlei, Erichei, Beckei oder Friedrichei.
Die Aufnahme links ist etwa um 1934 entstanden. Das Denkmal des jüdischen Arztes Jakob Herz vor der ehemaligen Volksschule (Buirettschen Palais) haben die Nazis
1933 entfernt.
Oben und rechts sieht man die Oppelei, oder La Pasion, heute.
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Der Nationalsozialismus in Erlangen - Antisemitische Hetze (II)
Am 6. März 1932 hetzte der "Kampf" in einem gehässigen Artikel gegen den Erlanger Vorbeter und Religionslehrer Justin Fränkel: "Seit Jahren kämpfen wir Nationalsozialisten im Bayerischen Landtag um die Erreichung des Schächt-Verbotes. [...] Unter diesem Gesichtspunkte legen wir der Öffentlichkeit folgenden Fall vor. In unserer Stadt zählen wir zu unseren Mitbürgern auch einen Judenlehrer. Seine Erscheinung trägt Wesentliches zur Belebung unseres Stadtbildes bei. Er hört auf den Namen Fränkel. In seiner Wohnung [Nürnberger Str. 30] befindet sich auch eine Waschküche. In christlichen Haushalten pflegt man diesen Raum zu Säuberungszwecken zu verwenden. Den Mitinwohnern des Hauses ist die Waschküche auch für diesen Zweck zur Verfügung gestellt. Für etwas ganz Anderes verwendet sie aber unser Judenlehrer. Um sich und seinen jüdischen Mitbürgern in hiesiger Stadt rituell geschlachtetes Fleisch möglichst rasch zukommen zu lassen, schächtet er in dieser Waschküche. Welche Art von Tieren dort unter seinem Messer grausam verbluten, wollen wir hier nicht feststellen. [...] Wir überlassen es der staatlichen Behörde, in diesem Falle die nötigen Schritte zu unternehmen. Unsere Aufgabe besteht darin, unserem Volke zu zeigen, wie Fremdrassige es wagen dürfen, ihrem gastgebenden Volke solche unserem Empfinden hohnsprechende Zustände zu bieten. Das deutsche Volk muss erwachen, seine Feinde erkennen, damit es sich gegen sie schützen kann. Denkt stets daran: Die Juden sind unser Unglück."
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Prater |
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Der Pratergarten, seit 1826 ein Biergarten, lag im Geviert von Südlicher Stadtmauerstraße, Nürnbergerstraße, Henkestraße, Fahrstraße auf dem Gelände des früheren Botanischen Gartens der Universität (1770-1826). Der Pratereingang lag vor dem Nürnberger Tor, direkt neben dem Haus des Corps Onoldia, welches allerdings erst 1898 erbaut wurde.
Aufgrund der Verlegung des Botanischen Gartens 1825/26 konnte Johann Loew das Gebäude Nürnberger Str. 6 erwerben und hier einen Schankbetrieb eröffnen. 1829 wurden auf dem Gelände, das im Norden an die Stadtmauer grenzte, ein Saalbau und ein Gewächshaus errichtet. 1836 verkaufte Loew das Anwesen an Christian Karl Eberle, der das Schankrecht gegen das Tavernrecht zum Freimaurer (vom Haus Hauptstr. 32) tauschte. |
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Der Name fand jedoch kaum Verwendung, an seiner Stelle bürgerte sich die Bezeichnung Prater bzw. Pratergarten ein
Der Pratergarten entwickelte sich rasch zu einem beliebten Vergnügungsort. 1889 wurde die Wirtschaft umgebaut und erweitert, zusätzlich kam eine Gärtnerei hinzu. Ab 1906 wurde der Wirtschaftsbetrieb verpachtet, lief aber nur noch schlecht. 1912 übernahm die Henninger-Reifbräu das Haus, das den neuen Namen Parkrestaurant erhielt. 1922 ging das gesamte Anwesen an die Gebrüder Tauwald über, die den Gastwirtschaftsbetrieb zum 1.1.1923 einstellten und eine mechanische Werkstätte, später ein Autohaus, errichteten.
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Die Onoldia posiert, links der Eingang zum Pratergarten, rechts das Onoldenhaus. |
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Der Nationalsozialismus in Erlangen - Warum Erlangen?
Kommen wir zu der eingangs gestellten Frage zurück. Warum fand die NSDAP in Franken und hier besonders in Erlangen ein so aufnahmebereites Ohr? Nach Gotthard Jasper, Rektor der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen 1990-2002, wurden die deutschen Protestanten durch die Niederlage im Ersten Weltkrieg psychologisch viel härter getroffen als die Katholiken (Festschrift zum 250jährigen Jubiläum der Universität). Besonders die Lutheraner, und Erlangen war lutherisch geprägt (Theologische Fakultät), hatten den Krieg als kampf zwischen Deutschland (welches die Werte Luthers verkörperte) und einem dekadenten Westen auf der einen Seite und einem barbarischen Russland auf der anderen Seite angesehen. Die Weimarer Republik war für sie eine Zeit der moralischen Krise. Diese Krise sahen sie im Enfluss jüdische Intellektueller auf Medien und Kultur als auch in linken politischen Parteien manifestiert. Mann muss sich erinnern, dass dem Protestantismus seit Luther selbst ein latenter, bisweilen sogar virulenter, Antisemitismus innewohnt. Betrachtet man die konservative Rigorosität württembergischer Pietisten, oder die evangelikalen Freikirchen im Bibelgürtel der USA und ihre aggressive Missionierung in Südamerika, dann wird man noch immer den Nährboden für rechtes, autoritäres und reaktionäres Gedankengut gewahr.
Jasper weist auch darauf hin, dass es in Erlangen im Vergleich zu Würzburg oder München relativ wenig jüdische Studenten gab, obwohl im nahen Fürth eine große jüdische Gemeinde lebte. Eine Ursache war sicherlich der oben angesprochene latente Antisemitismus der Lutheraner, eine andere die reaktionäre politische Haltung der Evangelischen Theologischen Fakultät Erlangens. Die meisten Fakultätsmitglieder waren nationalistisch und anti-demokratisch gesinnt und lehnten die Weimarer Republik ab. Besonders tat sich hier Paul Althaus, eine der prominentesten lutherischen Theologen in Deutschland, hervor. Er plädierte für eine starke regierung und sprch vom "Volk" als Wert an sich. Damit war einer der Hauptbegriffe der Nazi-Herrschaft gefunden.
Doch auch viele professoren in den anderen Fakultäten hingen dieser reaktionären Einstellung an. So wurde in den nachkriegsjahren bei den Erinnerungsfeiern zur Reichsgründung am 18. Januar von der Universität immer wieder gegen die "November-Verbrecher" und den Versailler Vetrag gehetzt und Bismarck als Held gepriesen. Der größte Teil der Studentenschaft teilte die gefühle ihrer Professoren. Es entwickelte sich ein extremer Nationalismus und Antisemitismus. Das Substrat für den Faschismus war bereitet.
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Reif's Keller |
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Album-Nr. er08 (um 1900)
Der Felsenkeller der Gebrüder Reif als Motiv für eine 'Mondscheinkarte'. Wo aber lag die Reif-Bräu?
Die Brauerei der Brüder Georg und Peter Reif lag hinter dem Sparkassen-Hauptgebäude am Hugenottenplatz auf dem Gelände der alten Universitätsbibliothek. Unter ihrer Leitung blühte die bereits seit 1690 bestehende Brauerei ab 1872 auf. Die Gebäude der Brauerei mussten 1910 dem Neubau der Uni-Bibliothek weichen. Sie waren auch nicht mehr notwendig. 1906 hatte die Reifbräu mit der größten Erlanger Brauerei, der Henninger-Bräu, fusioniert. |
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Rechts eine Abbildung der Brauerei "Wolfsschlucht", spätere Reif-Bräu. Der Blick geht von der Uni-Straße zum Hugenottenplatz. Vor der Brauerei am Hugo steht das Buirettsche Palais, die spätere Volksschule. Das Palais wurde zugunsten der Sparkasse abgebrochen.
Brauerei und Palais wurden 1690 vom preußischen geheimen Kriegsrat Isaac Buirette d'Oehlefeldt
erbaut. Hundert Jahre später verkauften die Buirette d'Oehlefeldts 1797 die Sudstätte an Johann Georg Berthold. Dessen Witwe gab sie 1817 an ihren Schwiegersohn Zacharias Wolf weiter. Für die Brauerei bürgerte sich der Name "Wolfsschlucht" ein. Nach einigen Eigentümerwechseln übernahmen um 1872 die Brüder Reif die Brauerei.
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Roter Ochs |
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Album-Nr. er212
Gasthof Roter Ochs
Die Adresse des Gasthofes Roter Ochs lautet "Adolf-Hitler-Str. 24". Demnach stammt die Ansichtskarte aus den Jahren 1933-1945. In der Hauptstr. 24 befindet sich heute das Optiker-Geschäft Amberg. Das Haus liegt zwischen Hugenottenplatz und Marktplatz und sieht durch die Schaufenster des Optikers etwas anders aus.
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Salleck |
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Cafe Salleck, Luitpoldstr. 7
Heute findet man dort die Luitpoldstub'n. Wer die Fassade im gegenwärtigen Zustand dort kennt, hat nur einen Wunsch: Möge das Feuer für die Entstellung Verantwortlichen - Architekt, Bauherr, Denkmalschutzbeauftragter - in der Hölle besonders heiß sein. Für dieses Verbrechen an der Fassade haben sie es verdient. |
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Hotel Schwan |
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Album-Nr. er195 |
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Dieses barocke Richthaus werden sie heute in der Neustadt Erlangens vergeblich suchen. Stattdessen finden sie am ehemaligen Standort eine der vielen Erlanger Bausünden. Das Hotel Schwan befand sich an der Ecke Hauptstraße - Friedrichstraße. Unter der Adressse Hauptstraße 12 finden sie heute das Restaurant Eatsushi und einen Vodafon-Shop. |
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Siedersbeck |
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Album-Nr. er168 (1907) |
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Restaurant Franz Siedersbeck, Hauptstr. 40
Hätten Sie ohne die Adresse oben erkannt, wo das Restaurant Siedersbeck war? Welches Haus das ist? Ich brauchte auch Hilfe durch den Wikipedia-Artikel über die Erlanger Pfarrerstochter (Studentenverbindung). Sie blicken auf das Eckhaus Hauptstraße/ Wasserturmstraße.
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Waldschießhaus |
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Album-Nr. er243 (um 1935) |
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Mitten im Meilwald nördlich der Spardorfer Straße liegt Erlangens einsamste Vereins- und Ausflugsgaststätte. Die Kgl. priviligierte Hauptschützengesellschaft ließ das W. gemeinsam mit ihrem neuen Schießplatz errichten; mit einem Festzug wurde es am 30.4.1911 eröffnet. Seine seit 1933 regelmäßig veranstalteten Tanzabende bildeten bis weit in die Nachkriegszeit hinein eine besondere Attraktion im Erlanger Nachtleben. 1945 besetzten amerikanische Truppenteile das W. und nutzten es als Clubhaus. Nach ihrem Auszug diente das abgelegene Anwesen 1947/48 als Erholungsheim für Tbc-gefährdete Kinder. Als in den 60er Jahren samstägliche Tanzabende aus der Mode kamen, geriet das W. in die Krise. Nach ständigen Wirtswechseln gelang es Horst und Kareen Blahm, das Lokal mit verbesserter fränkisch-dt. Küche wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Auf der Terrasse genießen nach wie vor Ausflügler Kaffee und Kuchen im Grünen. |
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Walfisch |
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Cucina di Napoli
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Gaststätte Walfisch (Whale) |
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Als ich 1970 zum Studieren nach Erlangen kam, hieß der Walfisch schon Napoli. Das bei den GIs beliebte Lokal war für sie aber nach wie vor "The Whale". Auch bei uns Studenten wurde die Gaststätte sehr geschätzt. Konnte man doch dort noch nachts um 2 Uhr seinen alkoholbedingten Hunger mit Pizza oder Rigatoni al Forno rabbiata stillen. Ansonsten blieb einem nur der "Hühnertod" (gegrillte Hendl) auf der Fuchsenwiese. In der Geschichte der Erlanger Kneipen gab es noch einen zweiten Walfisch, den Goldenen Walfisch in der Calvinstraße, wohingegen das Napoli (Walfisch) die Adresse Engelstr. 15 hat.
Georg Fink ließ 1710 das Gebäude in der Engelstraße 15 errichten und seine Initialen G.F. prangen noch heute über der Toreinfahrt. Der erste bekannte Wirt hieß passenderweise Johann Andreas Wirth. Er führte die Wirtschaft in der Engelstraße ohne Schild und braute das Bier, das er dort verkaufte, selbst im Gemeindebrauhaus. Ohne Schild bedeutete, dass Wirth nicht das Recht besaß, ein Wirtshausschild auszuhängen. Dafür gehörte Wirth schon einer der Bierkeller am Burgberg. So konnten er und seine Nachfolger eine größere Menge Bier im Gemeindebrauhaus brauen, das dann im Lagerkeller frisch blieb. Wirths Nachfolger Nicolaus und Conrad Georg Zwanziger waren ebenfalls beide Gastwirte und gestandene Bierbrauer.
O1801 kauften der Bierbrauer und Bürgermeister der Altstadt, Johann Wernlein, die Wirtschaft von Conrad Georg Zwanziger.
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Sein Sohn Johann und seine Frau Margareta beerbten ihn schließlich und richteten, als 1813 das Gemeindebrauhaus schloss, ein eigenes Brauhaus auf ihrem Anwesen ein, so dass eine für Erlangen typische Hausbrauerei mit Ausschank entstand.
1822 starb der Brauereigründer und die Witwe Margareta Wernlein übernahm die Leitung des Unternehmens. Dabei wurde sie von ihren Kindern und angestellten Braugesellen unterstützt. Alle Arbeiten wurden in Handarbeit geleistet, eine Dampfmaschine kam niemals zum Einsatz. Entsprechend gering fiel der Ausstoß aus. Aufgrund ihres Alters verpachtete Margareta Wernlein die Brauerei in den 1950er Jahren an den jungen Bierbrauer Johann Holzberger, dem späteren Besitzer der Brauerei am Katholischen Kirchenplatz. Dieser brachte es 1857 immerhin auf einen Ausstoß von 495 Hektoliter.
Bald nach dem Tod von Margareta Wernlein (1859) übernahm der Bierbrauer Johann Hertlein das Anwesen. Hertleins Familie besaß schon seit 1828 die Ott’sche Brauerei (Martin-Luther-Platz 10), die sie beim Kauf der Brauerei in der Engelstraße allerdings abstieß. Die Gründe dafür nahm Johann Hertlein allerdings 1975 mit ins Grab. In den 1870er Jahren erreichte die kleine Brauerei, die am Export nicht teilhatte, immerhin einen Ausstoß zwischen 1000 und 1300 Hektoliter. 1890 musste Friedrich Hertlein, Sohn und Nachfolger Johann Hertleins, die Brauerei schließen. Die Wirtschaft wurde weiterhin von der Familie betrieben, die Brauereigebäude dagegen verkauft und als Lagerhaus genutzt. Das Gasthaus bekam 1925 den Namen Walfisch. |
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Cafe Weiß |
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Album-Nr. er194 (1943) |
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Conditerei u. Cafe Weiß
Ab Frühjahr 2017 übernimmt die Familie Weiß wieder die Conditerei u. Cafe am Lorlebergplatz (vormals Kaiser-Wilhelm-Platz. Das "Lorleberg" zieht in die Luitpoldstraße in die ehemalige Metzgerei Wolf gegenüber dem "Deutschen Haus".
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Windmühle |
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Album-Nr. er48 (1904)
Gasthof zur Windmühle
Die Windmühle lag zwischen dem Burgberg-Tunnel und Kanaldenkmal. Zwischen Felsenkeller und Gasthof lief die Bayreuther Strasse. Der Besitzer 1902 war H. Weller und ausgeschenkt wurde Bier aus der Weller'schen Exportbrauerei.
unten:
Album er213
"Sommerkeller zur Windmühle"
Pächter: Heinrich Bley
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Gasthaus zur Alten Windmühle um 1900 |
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Den jede reale Bedeutung entbehrenden Wirtshausnamen Windmühle, den nacheinander drei verschiedene Häuser führten, dürfte der Volksmund aufgrund ihrer Nähe zu den Wassermühlen an den Werkern geprägt haben. Die nach 1720 eingerichtete Wirtschaft an oder auf der Papiermühle (Werker 1), deren Name Windmühle erst 1774 bezeugt ist, profitierte dank ihrer Lage an der Anfang des 19. Jh. ausgebauten Bayreuther Straße v.a. von Reisenden; ihr Felsenkeller und Biergarten (am Burgberg auf Höhe des heutigen Kanaldenkmals) machte sie besonders bei Studenten beliebt. Als Ersatz für das 1843 zum Schleusenwärterhaus umgebaute Lokal errichtete der Wirt Johann Güthlein zwischen Kanal und Eisenbahn die "Neue Windmühle" (Windmühle 1), die sein Sohn A. Güthlein am 1.5.1867 übernahm.
Mit dem wachsenden Auto- und Bahnverkehr wirkte sich ihre Lage zunehmend ungünstig aus. 1920 ging die Windmühle mit dem Fleischmannsgarten in den Besitz des Corps Onoldia über, wurde jedoch 1937 an die Stadt verkauft und im Jahr darauf geschlossen. Zwischenzeitlich als Obdachlosenasyl verwendet, dient sie heute gewerblichen Zwecken und als Proberaum für Musikgruppen. Eine neue "Alte Windmühle" (Werker 1½) führte Johann Gehringer von 1903 bis 1950. Unter seinem Sohn verwahrloste sie und wurde 1957 zugesperrt. 1959 musste das Gebäude dem Frankenschnellweg weichen. |
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Fleischmannsgarten, Westabhang des Burgberges oberhalb der Windmühle.
Der bereits auf dem Homann-Plan von 1721 eingezeichnete Steinbruch gehörte 1810 Prof. Gottfried Fleischmann, der ihn zu einem Garten mit Terrassen, Gartenhaus, zu dem 120 Treppenstufen führten, und einem auch als "Philosophenstein" bezeichneten "steinernen Tisch" umbaute. Hier trafen sich im Sommer seine Freunde, darunter der Philosoph Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling und der Dichter August Graf von Platen. 1849–51 diente der Fleischmannsgarten als Turnplatz des Turnvereins 1848. Anschließend kaufte ihn der Inhaber der Windmühle, und von da an war er als Wirtsgarten mit dem Lokal verbunden. Im Juni 1890 erwarb der Brauereibesitzer Hans Weller den Fleischmannsgarten, der 1911 an die Henninger-Reifbräu überging. Um dem drohenden Verlust ihrer Exkneipe vorzubeugen, übernahm der Corpsphilisterverein Onoldia am 20.7.1920 die Windmühle mit dem Fleischmannsgarten, den er wegen der Verlegung der Bayreuther Straße, die durch den Garten geführt werden sollte, am 30.9.1937 an die Stadt Erlangen verkaufte. Das Gartenhaus (Windmühle 4, ab Nov. 1950 Bayreuther Str. 56) wurde verpachtet, musste aber Anfang März 1964 wegen Baugrundbewegungen abgebrochen werden. Heute dient das Grundstück als Erholungsgebiet.
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Atzelsberg: Gasthaus Seybold |
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um 1900 |
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Bruck: Goldener Engel |
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Buckenhof: Goldenes Lamm (Zum Goldenen Lamm) |
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Album-Nr. er147 (um 1897) |
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Neben dem Wingolf-Haus ist oben links das ehemalige Gasthaus "Zum Goldenen Lamm" in der Buckenhofer Kurve nach Uttenreuth (Gräfenbergerstr. 36) zu sehen. Das Gasthaus wurde 1797 erbaut. |
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Dechsendorf: Waldschänke |
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Album-Nr. er246 |
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Frauenaurach: Schwarzer Adler |
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Der Schwarze Adler Frauenaurach entstand 1680 auf ehemaligem Klostergrund des Dominikanerinnen-Ordens. Er erhielt 1702 die "Taferngerechtigkeit", das heißt er durfte Gäste beherbergen, Speisen verabreichen und Wein ausschenken.
Viele Generationen von Wirtsleuten bewirtschafteten das stattliche Haus. Zur Blütezeit Frauenaurachs, als im Ort das Rent-Amt angesiedelt war, gab es zahlreiche Gasthöfe und Handwerksbetriebe, die von den vielen Leuten, die hier ihre Steuern und Abgaben entrichten mussten, gut leben konnten. Vor der Heimreise wollten Sie sicher einkehren oder auch übernachten. Nachdem das Rent-Amt 1818 nach Erlangen verlegt wurde, verarmte der Ort.
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Kosbach: Polster |
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Album-Nr. er242 |
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Am Deckersweiher 26.
1839 erwarb Georg Polster das Gebäude in Kosbach und eröffnete noch im selben Jahr neben seinem Landwirtschaftsbetrieb eine Schankstube. Das Gasthaus blieb bis heute im Besitz der Familie. Nach Übernahme des Hauses nach dem 2. Weltkrieg durch Baptist Polster (dem letzten Bürgermeister von Kosbach) führte das Haus zeitweilig den Namen Gasthaus Freiluft. |
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Sein Sohn Johann Baptist, der seit 1985 die Geschicke der Gastwirtschaft bestimmt, stellte die landwirtschaftliche Nutzung ein und ließ 1995 an Stelle einer Scheune einen Hotelbau errichten. Bereits seit etlichen Jahren ist das Traditionshaus Polster ein gleichermaßen als Hotel, fränkisches Gasthaus und Gourmet-Tempel (1987–99 Träger eines Michelin-Sterns) bekannter und gesuchter Anziehungspunkt.
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Kriegenbrunn: Gasthaus Frühthaler |
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Rathsberg: Gasthof Stahl (Seyferth) |
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Im frühen 19. Jahrhundert entstand in Rathsberg ein kleiner Luftkurbetrieb. Insbesondere zur Zeit der Kirschblüte und Sommerfrische ist der Ort mit seinen nahen Obst- und Hopfengärten, sonnigen Waldspazierwegen und einer romantischen Quellanlage der beliebteste Ausflugsort der Erlanger und wird auch gerne von Fürthern und Nürnbergern besucht.
Im Jahre 1773 erwarb Christoph Kiesewetter die Brandstatt (einfaches Haus mit Feuerstelle) unmittelbar südöstlich vor dem Schlossplatz und richtete dort eine Wirtschaft und Branntweinbrennerei ein.
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Dieses geht später an die Familie Malter über. Seit 1833 diente es dem Corps Baruthia als Exkneipe. Besonders während der Kirchweih entwickelt sich in hier ein reges Treiben, dessen Tradition sich bis weit ins 20. Jahrhundert fortsetzt. Um 1870 wurde das alte Wirtshaus durch den heute noch existierenden Bau des "Alten Gast- und Kurhaus" ersetzt. 1887 übernahm es die Familie Stahl; von dieser erwarb es August Münch und 1919 Rudolf Seyferth. 1947 beschäftigte Osram Berlin 40 Arbeitskräfte im alten Kurhaus, 1954 nutzte es Siemens und beschäftigt weiterhin 30 Arbeitskräfte. |
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um 1920 |
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Rathsberg: Kurhaus Weiss |
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Bereits Anfang des 18. Jahrhunderts wurde die Ziegelhütte im östlichen Teil des alten Ortskernes, in der heutigen Straße Am Rundblick, als Zapf- oder Schankwirtschaft genutzt. Nach dem Konkurs der Ziegelei 1896 entstand auf dem Grundstück das Kurhotel und die Gartenrestauration „Zur schönen Aussicht“ der Familie Weiß. 1897 wählte der Studentengesangvereins AMV Fridericiana Erlangen das Restaurant als Exkneipe aus. |
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(Der AMV bestand bis 1936.) Daneben errichteten die Erlanger Architekten Steidel und Gehring 1914 ( 1898 als Anbau aus Fachwerk errichtet) einen kleinen, architektonisch ansprechenden Tanzsaal im Stile einer nordisch-germanischen Königshalle. Die Gartenrestauration wurde später, nach einem Besitzerwechsel, in Cafe-Restaurant Rundblick umbenannt.
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Sieglitzhof: Brücken-Paulus |
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Album-Nr. er159 (1910)
Sieglitzhof mit
Brücken-Paulus
Sie sehen Sieglitzhof um 1910 mit dem Gasthaus Brücken-Paulus. Der Brücken-Paulus war Ex-Kneipe verschiedener Burschenschaften, insbesondere der Burschenschaft Germania. |
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Tennenlohe: Rotes Roß |
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Tennenlohe: Video des Geschichtsvereins |
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Meine Mathe-Site |
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Meine Genealogie |
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Meine Gedichte |
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loneclone
und das Star Citizen Project von Chris Roberts
www.loneclone.de |
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Aus dem Adressbuch 1913 für Erlangen:
Gaststätten, Cafés und Weinstuben, geordnet nach Straßen und Hausnummern. |
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Altstädter Kirchenplatz |
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Nr. 1 Scharfes Eck |
Philipp Bauer |
Nr. 5 Neue
Klapperschlange |
Georg Carl
1929 Georg Dienstbier |
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Anlagenstraße |
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Nr. 11
Zum Prinzregenten |
Michael Geißlinger
1929 Anna Geißlinger |
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An den Kellern
(vormals Auf dem Berg) |
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Nr. 1
Altstädter Schießhaus |
Pächter Konrad Biegel
1929 Konrad biegel |
Nr. 45 (vormals
Nr. 16 1/2)
Birkners Keller |
Emil Birkner |
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Apfelstraße |
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Nr. 2 Goldener Greif |
Georg Römming
1929 Georg Römmig |
Nr. 8 Drei Husaren |
Michael Hofmann
1929 Michael Hofmann |
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Äußere Brucker Straße
(vormals Brucker Straße) |
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Nr. 22 1/2
Gasthaus Rackl |
J. Rackl
1929 Gertrud Rackl |
Nr. 22 1/3 Café Stahl |
Anni Stahl |
Nr. 27
(vormals Nr. 27 1/2)
Zur Linde |
Georg Mörtel
1929 Peter Fick |
Nr. 90 Zur Grünen Au |
1929 Friedrich Stengel |
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Bahnhofplatz |
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Nr. 1
Bahnhofrestauration |
Anton Stury
1929 Anton Stury |
Nr. 4 Erlanger Hof |
Ernst Düll |
Nr. 5 Bahnhofhotel |
Fritz Tröger |
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Bayreutherstraße |
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Nr. 20 Tiefer Keller |
Ludwig Müller
1929 Johann
Ruppenstein |
Nr. 33
Preußischer Adler |
Georg Nützel
1929 Georg Nützel |
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Bismarckstraße |
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Nr. 3 Fürst Bismarck |
Georg Aichinger
1929 Josef Wolf |
Nr. 4 Kolping |
Pächter Heinrich Paulus
1929 Josef Elsner |
Nr. 19 Ostendhalle |
Christof Ruhland |
Nr. 25 Roter Hahn |
Pächter
Xaver Pfeilschiffter
1929 Josef Anglhuber |
Nr. 32
Kaiser Friedrich |
Johann Schiffer
1929 Inhaber Adolf und Luise Track |
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Bohlenplatz |
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Nr. 4 Drei Rosen
1929 Hofbräustübl |
Nikolaus Hagen
1929 Froiedrich Schuh |
Nr. 13
Goldener Sattel |
Georg Müller
1929 Georg Müller |
Nr. 22
Bayerischer Hof |
Pächter
Johann Fleischmann
1929 Johann
Fleischmann |
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Cedernstraße |
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Nr. 5 Drei Cedern |
Jakob Müller
1929 Jakob Müller |
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Dechsendorferstraße |
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Nr. 1 Fischhäusla |
Adam Fürsattel
1929 Hermann Bindl |
Nr. 12 Schlachthof |
Konrad Webersberger
1929 Georg Müller |
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Dreikönigstraße |
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Nr. 2 Drei Könige |
Susette Müller
1929 Margarete
Rosenzweig |
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Einhornstraße |
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Nr. 1
Goldenes Einhorn |
Andreas Oed
1929 Johann Oed |
Nr. 9 Grüner Markt |
Johann Strobel
1929 Johann Strobel |
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Engelstraße |
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Nr. 8 Rotes Herz |
Pächter Johann Schorr
1929 Georg Romig |
Nr. 15
Gasthaus Schmitt |
Margareta Schmitt
1929 Martin Distler |
Nr. 17 Kleeblatt |
Hans Jenette
1929 Philipp Bauer |
Nr. 18
Restaurant Wolf |
Johann Wolf
1929 Hans Wolf |
Nr. 20 Wilder Mann |
Georg Dennerlein
1929 Georg Sechser |
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Essenbacher Straße |
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Nr. 5
Goldenes Walfischlein |
Heinrich Derbfuß |
Nr. 13
Brandenburger Adler |
Amalie Ballwieser
1929 Hans Ballwieser |
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Fahrstraße |
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Nr. 7 Mohrenkeller |
Christian Schwab
1929 Margarete Schwab |
Nr. 15
Herberge zur Heimat |
Jakob Dorn
1929 Hans Lober |
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Feldstraße |
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Nr. 7 Pfälzer Hof |
Johann Endreß
1929 Georg Jäger |
Nr. 17 Zum Forsthof |
Simon Schlick
1929 Fritz Hoffmann |
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Fichtestraße |
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Nr. 2
Kaiser Wilhelm
Restaurant |
Lorenz Rühl
1929 Heinrich Franck |
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Friedrichstraße |
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Nr. 19
Uttenreuther Haus |
Heinrich Franck |
Nr. 31 Zum
Kronprinzen |
Nikolaus Weich
1929 Ernst Knießer |
Nr. 34
Geharnischter Engel |
Heinrich Wittmann
1929 Heinrich Wittmann |
Nr. 47
Goldener Zirkel |
Georg Kammerer
1929 Georg Kammerer |
Nr. 55 St. Hubertus |
1929 Robert Giegerich |
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Fuchsengarten |
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Nr. 1 Zum Plerrer |
Hans Körner
1929 Friedrich
Steinmüller |
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Gerberei |
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Nr. 8
Goldenes Hufeisen |
Simon Stahlmann
1929 Joh. Kleinschrodt |
Nr. 13
Weinstube Platz |
Elise Platz
1929 Karl Pesold |
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Glockenstraße |
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Nr. 8 Goldener Hecht |
Christof Kraus
1929 Christof Klaus |
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Goethestraße |
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Nr. 12 Weißes Roß |
Apollonia Krauß |
Nr. 28 Kaiserhof |
Karl Heilmann |
auch Besitzer des
Grünen Baums,
Helmstr. 10 |
Nr. 29
Weinstube Rheingold |
Johann Seubert
1929 Hans Jenette |
Nr. 38 Markgrafen |
Besitzer: Gebr. Hübner
(Brauereibeitzer)
Pächter: Hans Trautner
1929 Johann Trautner |
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Güterhallenstraße |
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Nr. 2 Goldener Anker |
Ernst Kolb
1929 Georg Schwab |
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Halbmondstraße |
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Nr. 4 Oppelei |
Fritz Schaupner
1929 Katharina
Schönfelder |
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Harfenstraße |
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Nr. 12 Blaue Traube
(1929 Bergbräu
Bierstübl) |
Wolfgang Krauß
1929 Wolfgang Krauß |
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Hartmannstraße |
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Nr. 7 Prinz Heinrich |
Georg Riegelein
1929 Josef Lorz |
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Hauptstraße |
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Nr. 12
Goldener Schwan |
Georg Vollrath |
Nr. 17 Kaffeestube |
Nr. 17 Zur Post |
M. Kofler |
Nr. 20 Café National |
National
Max Zielbauer
1929 Heinrich Schmuck |
Nr. 22 Café Stark |
Fritz Stark
Inh.: Johann Himmer
1929 Inh.: Johann
Himmer |
Nr. 24 Roter Ochse |
Kunigunda Ott
1929 Andreas Pflaum |
Nr. 34
Spanische Weinstehhalle |
Inhaber J. M. Marti |
Nr. 40
Restaurant Siedersbeck |
Katharina Siedersbeck
Witwe
1929 Adam Bauer |
Nr. 46 Café Fürst |
Konrad Fürst
1929 Franz Loriz |
Nr. 46 Blaue Glocke |
Konrad Fürst
1929 Franz Loriz |
Nr. 53 Reichskneipe |
Pächter Adam Wirth
1929 Johann Rost |
Nr. 80/82
Grauer Wolf |
Johann Hahn
1929 Johann Hahn |
Nr. 86 Weißes Lamm |
Fritz Horn
1929 Hans Frommlet |
Nr. 86 Kulmbacher
Bräustübl |
1929 Hans Frommlet |
Nr. 87 Café Seitz |
1929 Hans Seitz |
Nr. 89 Café Endres |
Anton Endres
1929 Anton Endres |
Nr. 95
Gasthaus Porisch |
Johann Porisch |
Nr. 99
Kriegerdenkmal |
Hans Schubert |
Nr. 100
Silberner Panzer |
Leonhard Horn
1929 Elise Horn |
Nr. 103 Niklas-Bräu |
Hans Buchner
1929 Christoph
Müssenberger |
Nr. 106
Gasthaus Lunz |
Friedrich Lunz
1929 Fritz Lunz |
Nr. 121
Schwarzes Roß
1929 Schwarzes
Rößlein |
Michael Steiner
1929 Andreas Seitz |
|
Helmstraße |
|
Nr. 7 Goldener Helm |
Josefa Wehrl
1929 Konrad Schütt |
Nr. 10 Grüner Baum |
Karl Heilmann |
auch Besitzer des
Kaiserhofs,
Goethestr. 28 |
|
Henkestraße |
|
Nr. 28 Kolosseum |
1929 Georg Stein |
Nr. 56 König Otto |
Ferdinand Siebenkees
1929 Christian Kofler |
|
Heuwagstraße |
|
Nr. 1 Sieben Türme |
Julius Sprattler |
Nr. 9 Zur Schranne
1929 Zum Goldenen
Fäßlein |
Eugen Müller
1929 Nikolaus Weich |
Nr. 11 Gute Quelle |
Anton Keilholz
1929 Johann Tröger |
Nr. 12 Goldener Stern |
1929 Marg. Hertlein |
|
Hindenburgstraße
(vormals
Sieglitzhofer Straße) |
|
Nr. 4 Gasthaus Dorn |
Leonhard Dorn
1929 Leonhard Dorn |
Nr. 22 Biegelei |
Kaspar Otto
1929 Kaspar Otto |
Nr. 26 Jägersruh |
Johann Brehm
1929 Georg Berledt |
|
Hofmannstraße |
|
Nr. 21
Deutsche Flotte |
Jakob Friedrich
1929 Jakob Friedrich |
|
Innere Brucker Straße
(vormals Brucker Straße) |
|
Nr. 4 Café Bristol |
Babette Hofer
1929 Café Metropol
Josef Barthelme |
Nr. 7
Goldenes Glöcklein |
Leonhard Gockerell
1929 Marg. Gockerell |
Nr. 15 Rindsfuß |
Georg Vogel
1929 Hans Vogel |
Nr. 18 Goldener Mond |
Konrad Wölker
1929 Eugen Kupfer |
Nr. 19 Schwarzer Bär |
Pächter: Andreas Backof
1929 Andreas Backof |
|
Katholische Kirchenplatz |
|
Nr. 3
Gasthaus Weber |
Friedrich Weber
1929 Konrad Weber |
|
Kirchenstraße |
|
Nr. 2
Restaurant Kach |
Julius Kach
1929 Inh.: Anna und
Alexander Kach |
Nr. 6
Goldener Reichsadler |
Georg Paulus
1929 Georg Paulus |
|
Kuttlerstraße |
|
Nr. 2 Zum Storch |
Leonhard Willner
1929 Konrad Pickelmann |
|
Loewenichstraße |
|
Nr. 37 Bayer. Löwe |
Konrad Reinhardt
1929 Konrad Seubelt |
Nr. 46 Hans Sachs |
August Rudel
1929 Andreas Bauer |
|
Lorlebergplatz
(vormals Kaiser-Wilhelm-Platz) |
|
Nr. 1 Café Weiß |
Gebr. Weiß
1929 Gottlieb Gebhardt |
|
Luitpoldstraße |
|
Nr. 5a (vormals
Nr. 5 1/2)
Prinz Leopold |
Martin Brendel
1929 Martin Brendel |
Nr. 7 Café Salleck |
Michael Salleck
(H.Gerstendörfers Nachf)
1929 Michael Salleck |
Nr. 14
Stadt Gräfenberg |
Wilhelm Dingfelder
1929 Wilhelm Dingfelder |
Nr. 19 Café Luitpold |
Heinrich Meier |
Nr. 24 Blaue Traube |
Luise Kaiser Witwe
1929 Jean Zimmerer |
Nr. 25
Deutsches Haus |
Konrad Thor
1929 Georg Hofmann |
Nr. 28
Zur
Sekundärbahn |
Konrad Bäuml
1929 Johann Elsner |
Nr. 30 Walhalla |
Friedrich Meier |
Nr. 46 Zum Zollhaus |
Friedrich Berthold
1929 Fritz Berhold |
Nr. 54 Münchner Kindl |
Peter Ort
1929 Peter Ort |
Nr. 66 Wilhelmshöhe |
Konrad Förster
1929 Kunigunde
Weinmann |
Nr. 74 Hohenzollern |
Johann Ifftner
1929 Baptist Müller |
Nr. 76 1/3 Neue Welt |
Pächter:
Joseph Anglhuber |
Nr. 89
Gasthaus Rammes |
Margareta Rammes
1929 Sebastian Winter |
Nr. 103 Wolfsschlucht |
Josef Gerbig
1929 Konrad Bäuml |
Nr. 119 Graf Moltke |
Georg Leybold
1929 Margarete Schmitt |
|
Marktplatz |
|
Nr. 5 Café Fluhrer |
Karl Fluhrer
1929 Karl Fluhrer |
|
Marquadsenstraße |
|
Nr. 18
Café Maximilian |
Sebastian Winter
1929 Johann Seubert |
Nr. 19 Goldener Stern |
Michael Marthol |
|
Martinsbühlerstraße |
|
Nr. 1 Zur Burg |
Hans Malter
1929 Joh. Malter |
|
Neue Straße |
|
Nr. 8 Weißer Hahn |
Pächter Michael Fuchs |
Nr. 11 Eisernes Kreuz |
Leonhard Haft |
Nr. 17
Wacht am Rhein |
Andreas Engelhardt
1929 Kunig. Heubeck |
Nr. 32
Deutscher Kaiser |
Andreas Krauß
1929 Andreas Krauß |
Nr. 50
Gasthaus Holzberger |
Leonhard Holzberger
1929 Konrad Holzberger |
|
Nürnbergerstraße |
|
Nr. 1 Stadt Hamburg |
1929 Friedrich Rieß |
Nr. 6 Parkrestaurant |
Hans Otzelberger |
Nr. 26 Stadt Nürnberg |
Fritz Gebhardt
1929 Hans Malter |
Nr. 34 1/2
Ruhmeshalle |
Hans Krieg |
Nr. 47 A
(vormals Nr. 47 1/2)
Tapferer Bayer |
Michael Gugel
1929 Babette Gugel |
Nr. 47 1/4
Nürnberger Hof |
Karl Reiß
1929 Friedrich
Lindenmayer |
Nr. 57
Gasthaus Rödelheim |
Henriette Grau Witwe
1929 Anna Grau |
Nr. 64
Haus Wittelsbach |
Christoph Taubald
1929 Margarete Taubald |
Nr. 65 A (vormals
Nr. 65 1/2)
Deutsches Reich |
Heinrich Erhardt |
Nr. 73 König Ludwig |
Simon Uehla
1929 Nikolaus Plecher |
Nr. 79 Bierstube |
Hans Stengel
1929 Christian Schmidt |
Nr. 106 Volksgarten |
1929 Johann Böhm |
|
Obere Karlstraße |
|
Nr. 5 Café Frank |
Joseph Frank
1929 Roman Schmidt |
Nr. 10
Goldene Schleie |
Adolf Brasch |
Nr. 22
Stadt Braunschweig |
Andreas Grau
1929 Andreas Grau |
Nr. 23 Bierhalle |
H. Langfritz
1929 Hans Langfritz |
|
Oestl. Stadtmauerstraße |
|
Nr. 32
Bubenreuther Haus |
Joseph Frank |
|
Ohmstraße |
|
Nr. 4 Würzburger
Weinstube |
Friedrich Hollmann |
|
Paulistraße |
|
Nr. 3 Stadt Paris |
Georg Weißmeier
1929 Georg Weißmeier |
Nr. 10
Schwarzer Ritter |
Marie Ehrensperger |
|
Pfarrstraße |
|
Nr. 11 Schwarzes Roß |
Sebastian Meyd
1929 Sebastian Mayd |
Nr. 12
Schwarzer Adler |
Konrad Pickelmann
1929 Nik. Goldschmidt |
|
Rathsberger Straße |
|
Nr. 2 Bärengarten |
Michael Neff
1929 Michael Neff |
Nr. 3 Wels-Garten |
Andreas Förtsch |
|
Rückertstraße |
|
Nr. 10
Gasthaus Strauß |
Andreas Gockerell
1929 Joh. Baptist
Bamberger |
|
Schiffstraße |
|
Nr. 6 Mohrenkopf |
Apollonia Dippold
1929 Johann Förster |
Nr. 7 Goldenes Schiff |
Johann Bauer |
|
Schillerstraße |
|
Nr. 3 Linderhof |
Pächterin Lina Kügel |
Nr. 5 Löwenbräu |
Jakob Link
1929 Karl Schmidt |
|
Schloßplatz |
|
Nr. 3 Café Rimrod |
Gottlob Rimrod
1929 Hans Liebel |
Nr. 5 Café Mengin |
Hans Gros (R. Mengins Nachfolger)
1929 Hans Gros |
|
Schuhstraße |
|
Nr. 4 Marxei |
Cyriakus Marx
1929 August Wilhelm |
Nr. 5 Feldherrnhalle |
August Buchner
1929 Stephan Reinfelder |
Nr. 21 König Humbert |
Josef Müller
1929 Josef Müller |
|
Sedanstraße |
|
Nr. 3 Stadt Sedan |
Michael Lämmermann
1929 Anton Weigelt |
|
Spardorferstraße |
|
Nr. 80
Waldschießhaus |
1929 Georg Beyer |
|
Stubenlohstraße |
|
Nr. 5
(vormals
Nr. 5 1/3)
Waldeslust |
Johann Oswald |
Nr. 9
Gasthaus Weinicke |
Margarete Weinicke
Witwe
1929 Marg. Weinicke |
Nr. 10 Grüner Kranz |
Johann Schnell
1929 Johann Schmidt |
Nr. 19 Goldene Sonne |
Georg Mirschberger
1929 Georg Mirschberger
|
Nr. 25 1/2
Zur Waldeslust |
1929 Michael Pöppel |
|
Theaterplatz |
|
Nr. 9 Zum Fuchsen |
Georg Schem
1929 Oskar Schem |
Nr. 15 Harfe |
Hans Seybold
1929 Hans Seybold |
Nr. 19
Alte Klapperschlange |
Michael Gegner |
|
Theaterstraße |
|
Nr. 6
Theaterrestaurant |
1929 Hans Buchner |
Nr. 8 Zum Goldenen
Mondschein |
Karl Ehe
1929 Willi Kugler |
|
Universitätsstraße |
|
Nr. 8 Café Richter |
Albert Richter
1929 Albert Richter |
Nr. 15
Haus der
Burschenschaft
Germania |
Wolfgang Hoffmann |
|
Untere Karlstraße |
|
Nr. 5 Bräustübl |
Andreas Lechner |
|
Vierzigmannstraße |
|
Nr. 7 Gambrinus |
Adam Schramm
1929 Adam Schramm |
Nr. 13 Schwarzes Roß |
Konrad Kammerer
1929 Konrad Kammerer |
Nr. 26 Germania |
Konrad Zertisch
1929 Regina Königer |
|
Waldstraße |
|
Nr. 3 Goldener Hirsch |
Jakob Ziermann
1929 Nikolaus Ochs |
Nr. 12
Ritter St. Georg |
Pächter Georg Reichert |
Nr. 15
(vormals
Nr. 15 1/2)
Goldener Löwe |
Georg Lehner
1929 Johann Stickroth |
Nr. 16 Zwergla |
Johann Teufel
1929 Johann teufel |
Nr. 23 Deutscher Hof |
Johann Ruppenstein |
|
Weiße Herzstraße |
|
Nr. 8 Goldenes Herz |
Christoph Hobner
1929 Hans Pfister |
|
Werker |
|
Nr. 2
Zur Alten Windmühle |
Johann Gehringer
1929 Joh. Gehringer |
Nr. 9/10
Gasthaus Ley
1929 Zu den Werkern |
Karl Ley
1929 Johann Schweikert |
|
Werner-von-Siemens Straße
(vormals Ringstraße) |
|
Nr. 1 B (vormals
Nr. 1 1/3)
Fränkische Schweiz |
Paulus Dummert |
Nr. 7
Friedrich Alexander |
Georg Winter |
Nr. 14 A
(vormals Nr. 14 1/2)
Edelweiß |
Pächter Georg Rammig
1929 Georg Rammig |
Nr. 17
Kriegers Heimkehr
(1929 Rest. Pfannes) |
Sebastian Pfannes
1929 Matthäus Horn |
Nr. 29
Deutsche Eiche |
Joh. Baptist Bauer
1929 Johann Friedrich
Siebenkees |
|
Westl. Stadtmauerstraße |
|
Nr. 8 Weiße Ente |
Gertraud Sebald
1929 Fritz Engelhardt |
Nr. 27 Kamerun |
Johann Herzog
1929 Johann Herzog |
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Windmühle |
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Nr. 1 Windmühle |
Besitzer: Henninger-Reifbräu
Pächter: Friedrich Rieß
1929 Heinrich Lepp |
|
Wöhrmühle |
|
Nr. 2
Gasthaus Wöhrmühle |
Pächter Johann Herzog |
|
Wöhrstraße |
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Nr. 2 Bayreuther Tor |
Pächterin Babette Hösch
1929 Michael Brunner |
Nr. 13 Zur Fischküche |
Paul Silberhorn
1929 Hans Silberhorn |
Nr. 18 Rosenau |
Hans Lang
1929 Johann Lang |
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