Denkmäler  
   
 
Kriegerdenkmal  

Album-Nr. er36 (geschrieben 1915)

Kriegerdenkmal

Viele "vaterländische Feiern" fanden früher vor diesem Kriegerdenkmal statt, das 1890 zu Ehren der Gefallenen von 1870/71 auf dem Altstädter Rathausplatz errichtet wurde. Eine stark gestutzte Form steht heute wieder auf dem Martin-Luther-Platz. Zeitweilig musste der Löwe im Altstadtmarkt ein kümmerliches Dasein fristen. Der Altstädter Rathausplatz wurde anlässlich der 400- Jahrfeier der Einführung der Reformation in Erlangen 1928 nach dem Reformator Dr. Martin Luther (1483-1546) umbenannt.

 
Kriegerdenkmal Detail
 
   
 

Album-Nr. er18

geschrieben 1911

Kanaldenkmal

Eingeweiht am 15. Juli 1846. Bei der Versetzung 1937 um einige Meter nach Nordwesten in den Berghang wurde die seitliche Treppenanlage beseitigt.

  Kanaldenkmal
 
   
 
Jägerdenkmal  

Album-Nr. 54 (um 1925)

Jägerdenkmal

Dieses Denkmal ehrt die Gefallenen des 6. Jäger-Bataillons in den Kriegen 1866 und 1870/71. Wissen Sie wo es steht? Es hat seinen Platz nie verlassen. Die Straßenecke, die Sie sehen ist die Ecke Bismarckstraße / Hindenburgstraße. Das gebäude im Hintergrund ist die alte Jäger- später Infantrie-Kaserne.

Erlangens Geschichte als Garnisonsstadt begann 1868. Die 400 Soldaten des Königlich Bayerischen 6. Jäger-Bataillons, die zunächst in städtischen Quartieren untergebracht waren, bezogen 1877 die neu erbaute Kaserne an der Bismarckstraße (damals Kasernstraße). Seit 1920 wurde dieses Kasernengebäude für Notwohnungen und Obdachlosenunterkunft verwendet, und von den Erlangern daher als "Wanz'nburg" bezeichnet. 1955 wurde es für die Neubauten der Universität (Phil-Fak) abgerissen. Bereits am 19. August 1879 musste das 6. Jäger-Bataillon Erlangen verlassen.

 
   
 

Album-Nr. er69 (um 1930)

Gefallenen-Denkmal der Universität im Schloßgarten

Dieses martialische Denkmal, geschaffen vom Bildhauer Eduard Beyrer, im Schloßgarten enthüllt am 1. Juli 1930, erinnert nicht von ungefähr an Nazi-Kunst, war doch die Erlanger Friedrich-Alexander-Universität schon 1930 ein Ort, wo sich "völkisch" gesinnte Anhänger der NSDAP tummelten. Der gefesselte Krieger mit dem zerbrochenen Schwert und seinem zornigen Gesichtsausdruck stellt eine Drohung gegen den "Schmachfrieden" und die "Fesseln von Versailles" dar. Der vor Kraft strotzende Körper wird gleich aufspringen und seine Ketten sprengen. Die Inschrift auf dem Denkmal lautete: "Allen Gewalten zum Trutz sich erhalten".

Erinnert werden sollte mit dem Denkmal sowohl an die 364 gefallenen Angehörigen der Universität im Ersten Weltkrieg als auch an die frühere enge Beziehung von Universität und Garnison, weil die große Mehrheit der damaligen Studenten ihre Militärdienstzeit beim 19. Infantrie- und 10. Feldartillerieregiment in Erlangen abgedient hat.

Einer der Redner bei der Enthüllung war der Student Reinhard Sunkel, bis März 1930 Führer des Nationalsozialistischen Studentenbundes in Erlangen. Seine Forderung die Weimarer Republik abzuschaffen machte ihn deutschlandweit bekannt.

Das Denkmal ließen die Amerikaner 1946 schleifen. Heute findet man im Schloßgarten nur noch den Sockel mit einer Blumenschale.

 
 
   
 
Luitpoldplatz, heute Hugenottenplatz in Erlangen  

Album-Nr. er68 (um 1920)

Jakob-Herz-Denkmal

Der Hugenottenplatz hieß früher Luitpoldplatz und davor war es der Holzmarkt. Links im Hintergrund, vor der alten Volksschule, heute steht dort das Gebäude der Sparkassenzentrale, sieht man das Denkmal des jüdischen Arztes und Professors der Universität, Dr. Jakob Herz. Das Denkmal lässt sich nur auf ganz wenigen Ansichtskarten finden. Warum wohl?

 
   
 
  Jakob-Herz-Denkmal in Erlangen  
     
  Album-Nr. er67 (um 1920)  
 
     
 
Erlangen Herzdenkmal 1929   Leupoldt war ein Mann mit einem rigiden christlichen Glauben, der Nicht-Christen (in diesem Fall - Juden) an der Fakultät ablehnte. Trotz der Fürsprache vieler Unterstützer lehnte der Senat seine Bewerbung ab.

Er hätte konvertieren oder Erlangen verlassen können, aber er zog es vor in Erlangen zu bleiben und sich mit mit der untergeordneten Rolle als Lehrer zu bescheiden. Als Trostpflaster erhielt er vom bayerischen König persönlich und öffentlich das Recht verliehen an der Universität Vorlesungen zu halten. Als den Juden in Bayern 1861 erweiterte Rechte gewährt wurden, bewarb sich Herz erneut um eine Professur. Als wieder Gegnerschaft laut wurde, drohte Herz die Universität zu verlassen. Schließlich erhielt er 1863 den Titel eines außerordentlichen Professors.

Als Arzt und Gemeindebevollmächtigter bemühte sich Herz aufopfernd um die Sorgen und Nöte der kleinen Leute. Der damalige Bürgermeister Dr. Papellier verlieh ihm am 13. Mai 1867 die Ehrenbürgerwürde, auch wenn Herz als Mitglied der Fortschrittspartei ein politischer Gegner war. 1869 wurde Herz zum ordentlichen Professor der Universität Erlangen ernannt und war damit der erste Jude, der in Bayern eine solche Position erreichte.

Als er sich 1870 dazu bereit erklärte, die Leitung eines Spitalzuges zu übernehmen, der sich um die Verwundeten im Krieg zwischen Frankreich und Deutschland 1870/71 kümmerte, hatte dies verheerende Folgen für seine Gesundheit. Am 27. September 1871 um 13 Uhr erlag er seinem Leiden im Alter von nur 55 Jahren.

Jakob Herz (sein ursprünglicher Name war Koppel Herz), in Bayreuth 1816 geboren, lebte von 1835 bis zu seinem Tode 1871 in Erlangen. Obwohl bis 1861 den Juden offiziell verboten war in der Stadt zu wohnen, wurde für Herz eine Ausnahme gemacht. Er wohnte in der Heuwaagstr. 18. Als jüdischer Student war er erstaunlicherweise Mitglied der Burschenschaft Bubenruthia, war doch die Bubenruthia 1923 ein Hort für die nationalsozialistische Studentenbewegung. 1839 erhielt er seine Approbation als Arzt. Danach arbeitete er als Assistent von Professor Louis Strohmeyer in der orthopädischen Chirurgie. Zusammen erwarben sie hohes Ansehen in der Behandlung von Klumpfüßen.

Seine Karriere schritt voran und er wurde eine hochgeachtete Persönlichkeit in der medizinischen Forschung. Als Lehrer an der Universität war er äußerst populär. Es schien selbstverständlich, dass er Professor werden würde. Im Mai 1854 bewarb sich Herz offiziell beim Senat der Universität um eine Professor. Doch aus der Medizinischen Fakultät schlug im Widerstand, hauptsächlich in der Person des Professors der Theoretischen Medizin, Johann Michael Leupoldt, entgegen.

 

Seine Beliebtheit wurde besonders bei der Beerdigung am 3. Oktober durch rege Teil- und Anteilnahme der Bevölkerung und der Universität deutlich.

Sein Denkmal, aus privaten Spenden finanziert, wurde am 5. Mai 1875 auf dem damaligen Holzmarkt vor dem Volksschulhaus errichtet. Seit 1891 besaß das Denkmal eine gärtnerische Anlage. Diese Anlage wurde im Juni 1914 vollständig zerstört. Ein Menetekel der kommenden Ereignisse. Am 14. September 1933 stellte die Stadtratsfraktion der NSDAP den Antrag "das auf dem Luitpoldplatz stehende und im Besitz der Stadt befindliche Denkmal des jüdischen Universitätsprofessors Dr. Koppel Herz zu entfernen... das Judentum habe nach der Emanzipation Zeichen seines Triumphes gesucht und in Erlangen sei es gelungen die Genehmigung zur Aufstellung des Denkmals zu erschleichen". Noch am selben Tag wurde das Denkmal entfernt. Ein Bart aus Watte sollte beim Sturz dem jüdischen Arzt seine Würde nehmen.

 
     
     
     
     
   
 
Meine Mathe-Site
 
Meine Genealogie
 
Meine Gedichte
 
Star Citizen Project
 
loneclone
und das Star Citizen Project von Chris Roberts
www.loneclone.de